Letzte Generation

Aus Sorge vor Kind in der Klimakrise: Aktivistin in Bayern lässt sich sterilisieren

Marlene Strohmeier

3.5.2023, 11:43 Uhr
Viele Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation stellen ihr Privatleben hinten an.

© IMAGO/Eibner-Pressefoto/Dimitri Drofit Viele Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation stellen ihr Privatleben hinten an.

Sieben Klimaaktivistinnen und -aktivisten der letzten Generation müssen sich dem "Münchner Merkur" zufolge derzeit vor dem Amtsgericht Regensburg für eine Straßenblockade im Juni verantworten. Einige von ihnen erzählen von starken Einschnitten in ihrem Privatleben.

Wenig Hoffnung in die Zukunft

Eine Aussage einer Angeklagten regt zum Nachdenken an: Angesichts dessen, „was auf uns und unsere Kinder zukommen wird“ habe sie sich sterilisieren lassen. Die 35-Jährige bricht im Gericht mehrmals in Tränen aus. Im Hinblick auf die Klimakrise könne sie es nicht verantworten ein Kind in die Welt zu setzen. Auch das Begehen einer Straftat sei für sie einmal undenkbar gewesen. Letztendlich bliebe ihr jedoch nichts anderes übrig.

Job gegen Aktivismus getauscht

Auch andere Angeklagte haben ihr Privatleben hinten angestellt. So berichtet das Nachrichtenportal "regensburg-digital" von zwei Protestierenden, die ihre Jobs für den Aktivismus aufgaben. Einer davon ist Simon Lachner, in Regensburg ein bekanntes Gesicht der Letzten Generation. Er halte sich gerade mit Erspartem über Wasser.

Straftaten für den Klimaschutz

Laut "Münchner Merkur" erklären die Angeklagten auch andere Optionen ausprobiert zu haben. Lachner hat beruflich am Ausbau von erneuerbaren Energien gearbeitet und war schon als Schüler bei den Demonstrationen von Fridays For Future dabei. Für große Veränderungen im Klimaschutz habe das jedoch nicht gereicht. Fakten zum Klimawandel stehen bei der Gerichtsverhandlung dem Vorwurf von Straftaten gegenüber. Der Prozess geht weiter, genauso wie die Protestaktionen der Letzten Generation.