Glückliche Wildschweine

Beim Teutates! Neuer Asterix-Band mit Obelix als Vegetarier?

Stefan Besner

Online-Redaktion

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22.3.2023, 16:56 Uhr
Asterix, Obelix und Idefix.

© imago stock&people Asterix, Obelix und Idefix.

Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten... Jeder Comic-Liebhaber kennt das Intro der Asterix-Reihe.

Um den weißen Fleck auf der Landkarte endlich zu tilgen, scheuten die Römer, allen voran der große Cäsar, ganze 39 Bände lang weder Kosten noch Mühen - bislang vergeblich. Sogar Rom selbst machten sich die unbesiegbaren Gallier schon Untertan. Cäsar neigte sein Haupt und warf den ikonischen Lorbeerkranz. Wie üblich hing dann zu guter Letzt Barde Troubadix gefesselt am Baum, während alle anderen Bewohner des gallischen Dorfes am traditionellen Bankett schlemmten. Und was? Natürlich Wildschwein - was sonst. Mit dieser alten Asterix-Tradition könnte der neue Band nun allerdings brechen.

Asterix und die Vegetarier

Der inzwischen 40. Band der Asterix-Reihe erscheint unter dem Titel "Die weiße Iris". Dies ist nach Informationen von watson zugleich der Name einer darin aufkommenden Gesundheits-Bewegung, die sich erst unter den Römern und später auch innerhalb des gallischen Dorfes verbreitet. Um seinen laschen Legionären wieder ein wenig Elan in den Knochen zu entfachen, verlangt Cäsar nämlich, dass sie auf Fleisch verzichten und sich stattdessen gesund ernähren.

Der Trend greift um sich, bald auch im gallischen Dorf. Noch während Asterix und Obelix sich auf ihr geliebtes Wildschwein stürzen, beginnt ihr Freundeskreis, ihnen Tipps für einen gesünderen Lebensstil zu geben. Dazu gehört der Verzicht auf Fleisch, fünf Beeren und Gemüsesorten am Tag sowie regelmäßige körperliche Betätigung. Beim Teutates! Ein wahrer Schock - vor allem für den Wildschwein-Gourmet Obelix.

Neuer Autor, neue Richtung?

Der letzte Band mit Beteiligung von Kultautor und Illustrator Albert Uderzo († 2020) erschien 2021 unter dem Titel "Asterix und der Greif". Fabcaro, der mit bürgerlichem Namen Fabrice Caro heißt, trat in Uderzos gewaltige Fußstapfen. Ob er die ausfüllen kann, wird sich erst nach Erscheinen des Bandes "Die weiße Iris" zeigen.

Eines stellte der 49-Jährige nach Information der Salzburger Nachrichten jedoch schon im Vorhinein klar: "Ich bin kein Anhänger des New Age, aber ich will diese Bewegung auch gar nicht kritisieren." Er nehme sich lediglich auf humorvolle Art eines zeitgenössischen Phänomens an, wie es das Autorenduo René Goscinny und Albert Uderzo beispielsweise in ihrer Kapitalismuspersiflage "Obelix GmbH & Co. KG" getan hatten.

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