Fantasy-Epos lässt auf sich warten

Was macht eigentlich George R. R. Martin? Warten auf „Winds of Winter“ geht weiter

Benedikt Dirrigl

Redakteur

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19.05.2025, 13:30 Uhr
Das Warten auf das nächste Game of Thrones-Buch ist inzwischen schon ein Running Gag, den auch die Simpson bereits aufgenommen haben.

© IMAGO / Everett Collection Das Warten auf das nächste Game of Thrones-Buch ist inzwischen schon ein Running Gag, den auch die Simpson bereits aufgenommen haben.

Man könnte sich jetzt fragen: „Wie, neues Buch? Die Serie ist doch abgeschlossen?“ Das stimmt natürlich, leider kamen die letzten Staffeln von Game of Thrones beim Publikum nicht besonders gut an. Tatsächlich hatte die Serie irgendwann die Buchreihe überholt. Anstatt auf das nächste Buch zu warten, bekamen die Macher eine grobe Richtung von George R.R. Martin, sodass die Serie weitergehen konnte. Diese lief zwischen 2011 und 2019.

Das letzte Buch von „Das Lied von Eis und Feuer“ kam tatsächlich 2011 (2012 in deutscher Übersetzung) auf den Markt. Dabei handelt es sich um den zehnten Band von insgesamt zwölf (in einer anderen Zählung um den zweiten Teil des fünften Bandes von insgesamt sechs, die jeweils aus zwei Teilen bestehen). Das Buch trug in der deutschen Übersetzung den Titel „Ein Tanz mit Drachen“ und bildet das Pendant zur fünften Staffel von Game of Thrones, wobei die Handlung etwas stärker von der Buchvorlage abweicht als zuvor. Insgesamt hatte die Serie acht Staffeln.

Wann kommt denn nun „Winds of Winter“?

Die schlechte Nachricht vorweg: Noch immer gibt es kein Datum zur Veröffentlichung. Sobald es Neuigkeiten gibt, lesen Sie es an dieser Stelle.

In einem Interview im Dezember 2022 in der Late Show mit Stephen Colbert sagte Martin, er habe bereits in etwa 1100 bis 1200 Seiten geschrieben, 400 bis 500 würden noch fehlen. Im Interview ärgert sich der Autor über sich selbst: „Ich bin 12 Jahre verspätet dran mit diesem verfluchten Roman, und ich kämpfe damit.“

Auch in späteren Interviews sprach er weiter davon, dass er etwa dreiviertel des Buches fertig geschrieben habe, insgesamt wird es wohl ein ordentlicher Wälzer mit rund 1500 Seiten.

Mittlerweile warten Fans schon fast 14 Jahre auf den vorletzten Teil von „Das Lied von Eis und Feuer“. Warum eigentlich? Die Handlung dürfte ja schon seit dem Ende von Game of Thrones bekannt sein, oder?

Die Handlung im groben, ja. Aber die letzten Staffeln blieben weit hinter den Erwartungen, und so hoffen natürlich viele, dass die Bücher diesen Makel von der Reihe wieder nehmen können. Möglicherweise ist aber auch bei George R.R. Martin etwas die Luft raus aus dem Projekt, nachdem die Handlung eben schon vor sechs Jahren bekannt wurde. In einem Interview im Dezember 2024 bestätigte Martin, dass „Winds of Winter“ immer noch eine Priorität sei, auch wenn er immer wieder Stimmen hört, die sagen, er würde niemals damit fertig werden. Er räumt ein, dass das durchaus passieren kann. Zwar ist Martin nicht mehr der Jüngste, er sei aber fit und vital und habe nicht vor, jemals in den Ruhestand zu gehen.

George R. R. Martin brach die „Cardinal rule of Hollywood“

Unterdessen ist George R. R. Martin keineswegs untätig. Er schrieb zahlreiche Kurzromane, darunter weitere Erzählungen aus Westeros und arbeitete an mehreren Sammlungen mit. Nicht zu vergessen ist dabei die Vorgeschichte zu „Game of Thrones“, in der der Aufstieg des Hauses Targaryen beschrieben wird. Mittlerweile sind bereits zwei Staffeln des Game of Thrones Spin-Offs „House of the Dragon“ basierend auf „Feuer und Blut“ ausgestrahlt worden, mit der dritten ist 2026 zu rechnen.

Außerdem hat Martin eine Reihe von Kurzfilmen produziert. Diese stammen aus der Feder des Autors Howard Waldrop, mit dem Martin fast sein ganzes Leben befreundet war und den er zutiefst bewundert, wie er im Interview im Dezember 2024 erklärt. Martin wollte seinen Erfolg mit Game of Thrones dazu nutzen, um auch Waldrops Kurzgeschichten auf die Leinwand zu bringen. Leider liegt in Kurzfilmen nicht das große Geld, und so gelang es Martin auch nicht, ein großes Studio von dem Projekt zu überzeugen.

Und so entschied sich Martin, die „Cardinal rule of Hollywood“ zu brechen, wie er sagt. Diese besagt, niemals das Privatvermögen zu benutzen. Doch um seinen Freund, dessen Gesundheit rapide abnahm, zu ehren, entschied er sich gegen die Regel: „Ich dachte mir‚ Gott verdammt, ich werde mein eigenes Geld dafür hernehmen.“ So begann die Arbeit an den Filmen. Howard Waldrop verstarb im Januar 2024.

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