Buschbrände in Australien: Helfer sollen Tierbabys töten

15.1.2020, 15:54 Uhr
Buschbrände in Australien: Helfer sollen Tierbabys töten

© David Mariuz/dpa

Auch weiterhin dominieren die verherrenden Buschbrände in Australien die Schlagzeilen. Die Zahl der getöteten Tiere hat bereits die Milliarden-Marke erreicht - obwohl Einsatzkräfte auch weiterhin versuchen, zu retten und aufzupäppeln.

Wie nun aber Yahoo News Australia berichtet, sind die Helfer laut einer Verordnung des australischen Bundesstaates Victoria aus dem Jahr 2018 eigentlich dazu angehalten, verwaisten Tierbabys nicht zu helfen. Daraus geht hervor, dass "von Milch abhängige" Kleintiere nicht unterstützt, sondern nach Auffinden getötet werden sollen. Das würde beispielsweise auch Kängurus oder Koalas betreffen.

Das Papier, das den Umgang mit Wildtieren im Fall eines Buschfeuers regeln soll, gibt an, dass diese Tiere "eine lange Pflege" benötigen und "nicht erfolgreich in die Wildnis" integriert werden können. Aus diesen Gründen wird die Tötung empfohlen – durch eine Spritze oder Erschießen.

Der zweitgrößte Bundesstaat Australiens ist besonders schwer von den Bränden betroffen. Wie ein Sprecher des Umweltministeriums Yahoo News Australia mitteilte, lasse der Plan "Spielraum für Interpretationen" und erwähnt auch, wie Babytiere mit Milch aufzuziehen sind.

Noch ist unklar, wie viele Retter Tiere bereits erschossen haben. Dennoch wird gleichzeitig immer wieder von fürsorglichen Helfer berichtet, die sich liebevoll um die Tiere kümmern. Über, sehr stark von den Bränden betroffenden, Regionen lies der Minister für Umwelt und Heimat außerdem tausende Pfund Gemüse abwerfen, um dem Mangel an Nahrung auszugleichen.

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