Kifferparadies

Cannabis-Aus geplant? Neue Regierung in Thailand will strengere Regulierung

Anton Dietzfelbinger

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29.9.2023, 15:16 Uhr
In Thailand droht ein Cannabis-Aus.

© IMAGO/Sascha Steinach In Thailand droht ein Cannabis-Aus.

Bevor die 180° Wende der thailändischen Regierung zur Drogenpolitik kam, wurden noch sehr drastische Strafen gegen Konsum oder Besitz verhangen. Doch 2022 wurde die Droge legalisiert und kann unter bestimmten Auflagen, wie einem THC Gehalt von 0,2 Prozent verkauft werden.

Jetzt gibt es fast 6000 Ausgabestellen im ganzen Land, rund ein Viertel davon in Bangkok, viele weitere in den Touristenregionen wie beispielsweise Pattaya und Phuket. Obwohl sich ein positiver Wandel abzeichnete, stehen die Läden jetzt vor unsicheren Zeiten.

Thailands neuer Premierminister Srettha Thavisin war im Mai mit seiner Pheu-Thai-Partei und einem harten Anti-Drogen-Kurs in der Parlamentswahl angetreten. Jetzt soll der Markt mit den Stimulanzen strenger reguliert werden.

Nun wolle Srettha den Konsum lediglich für "medizinische Zwecke" freigeben, wie er in einem Interview erklärt haben soll. Einer Nutzung als Freizeitvergnügen erteile er eine Absage, so berichtet die "Frankfurter Rundschau". "Drogenmissbrauch ist ein großes Problem für das Land, das nicht ausreichend angegangen wird", habe Srettha im Interview mit der thailändischen Nachrichtenseite "The Standard" gesagt.

Ein Ende der liberalen Cannabis-Politik wäre eine herbe Enttäuschung für Thailands Konsumenten und Coffeeshop-Betreiber. Aber auch die Bauern, die seit letztem Jahr angebaut haben, müssten sich gänzlich umorientieren. Thailändischen Medienberichten zufolge lasse sich angeblich mit Gras pro Hektar 60-mal so viel verdienen wie mit Reis. Diese Goldader könnte bald versiegen.

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