"Angst vor lautstarken Minderheiten"

Chef des Weltärztebundes fordert erstmals Corona-Impfpflicht für Deutschland

24.8.2021, 12:43 Uhr
In Deutschland lassen sich nach Ansicht des Weltärztebund-Chefs nicht genügend Menschen gegen das Coronavirus impfen.

© Sven Hoppe, dpa In Deutschland lassen sich nach Ansicht des Weltärztebund-Chefs nicht genügend Menschen gegen das Coronavirus impfen.

Der Chef des Weltärztebundes, Professor Frank Ulrich Montgomery, hat sich erstmals für eine Corona-Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. "Eine Impfpflicht hielte ich für sehr sinnvoll und sehr vernünftig", sagt er im ARD-Politikformat Report Mainz.

Dies gelte vor allem wenn "sich Menschen im größeren Maße der Impfung entziehen", wie es derzeit in Deutschland der Fall sei, so Montgomery.

Er kritisierte die frühzeitige Entscheidung der Politik, keine Impfpflicht einführen zu wollen - aus "Angst vor lautstarken Minderheiten".

Die Bundesregierung hatte eine Impfpflicht in Zusammenhang mit dem Coronavirus von vorneherein kategorisch ausgeschlossen. Oftmals wurde hier damit argumentiert, dass eine solche Verpflichtung grundgesetzwidrig sei.

Mehrere Rechtswissenschaftler, darunter Professor Thomas Fischer, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, vertreten ebenfalls in Report Mainz eine andere Auffassung: Aus seiner Sicht spreche nichts gegen die Einführung einer Impfpflicht, so Fischer.

Verwandte Themen