Neuer Impfstoff
Corbevax: Eine Hoffnung gegen die globale Impfungleichheit?
16.01.2022, 18:15 Uhr
Wissenschaftler aus Texas haben mit Corbevax einen neuen Impfstoff entwickelt, der nach Angaben der Hersteller die globale Impfungleichheit beenden soll. Anders als bei anderen Vakzinen kann Corbevax lizenzfrei hergestellt werden, da auf die Patentierung des Impfstoffes bewusst verzichtet wurde. Indien hat Corbevax bereits im Dezember eine Notfallzulassung erteilt.
Mit dem sogenannten "Covid-19 Impfstoff der Welt" wollen die Hersteller auch in ärmeren Ländern eine höhere Impfquote erreichen. "Ohne eine umfassende Impfung der Bevölkerung des globalen Südens werden neue Virusvarianten entstehen", sagt Peter Hotez, einer der leitenden Forscher von Corbevax.
Weltweite Produktion
Maria Bottazzi, die ebenfalls federführend an der Herstellung des Vakzins beteiligt ist, sieht in Corbevax das Potential, die Lücke zu schließen, die andere Impfstoffe hinterlassen haben. Diese seien, anders als Corbevax, nicht in der Lage eine schnelle globale Produktion zu ermöglichen.
Corbevax beruht anders als der Impfstoff von Biontech und Moderna nicht auf der mRNA-Technologie. Laut Merkur ist Corbevax vergleichbar mit dem ebenfalls neuen Impfstoff Novavax. Die sogenannten rekombinierten Proteinimpfstoffe nutzen demnach einen Teil des Spike-Proteins des Covid-Erregers, wodurch der Körper eine Abwehr gegen das Virus entwickeln kann.
Wirksamkeit von über 90 Prozent
Laut den Wissenschaftlern aus Texas bietet der neue Impfstoff eine Wirksamkeit von über 90 Prozent gegenüber symptomatischen Infektionen. Hinsichtlich der Delta-Variante besteht noch ein Schutz von mehr als 80 Prozent. Die Wirksamkeit zur Omikron-Variante wird derzeit getestet. Bis jetzt traten bei keinem der Probanden, die eine Dosis von Corbevax erhalten haben, schwerwiegende Nebenwirkungen auf.
Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtete, gibt es jedoch noch zu wenige Daten, um realistische Aussagen über die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Impfstoffes zu treffen. Corbevax wurde in zwei klinischen Phase-III-Studien an mehr als 3000 Probanden getestet, was einer eher geringen Anzahl an Probanden entspricht. So nahmen bei der Phase-III- Studie von Pfizer und Biontech zur Auffrischungsimpfung über 10000 Menschen teil.
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