BA.5

Corona-Sorge in beliebtem Urlaubsland: Omikron-Subvariante lässt Fallzahlen nach oben schießen

29.5.2022, 15:40 Uhr
So kennen wir Portugal: klares blaues Wasser, schöne Strände, eindrucksvolle Klippen. Doch zur Zeit hat das Land mit dem Corona-Subtyp BA.5 zu kämpfen.

© IMAGO/homydesign So kennen wir Portugal: klares blaues Wasser, schöne Strände, eindrucksvolle Klippen. Doch zur Zeit hat das Land mit dem Corona-Subtyp BA.5 zu kämpfen.

Mehr als zwei Jahre nach Pandemiebeginn erinnert hierzulande nicht mehr viel an die Ausnahmesituation, die mit den Lockdowns einherging. Der schlimmste Punkt der Corona-Krise scheint überwunden - doch immer wieder sorgen Meldungen neuer Subvarianten des Virus für Verunsicherung. Nun meldet Portugal einen massiven Anstieg der Infektionszahlen, und das im Sommer, der bislang immer für eine Entspannung der Lage stand.

Fast 80 Prozent aller Neuansteckungen im Staat am Atlantik sind derzeit auf die Untervariante BA.5 zurückzuführen. BA.5 wurde Ende März erstmals in Portugal nachgewiesen, seitdem breitet sie sich rasant aus. Der Subtyp ist nach ersten Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zwar für sich gesehen nicht gefährlicher als seine Vorgänger, er könnte aber deutlich ansteckender sein - was auch den aktuellen Anstieg in Portugal erklären würde. Allein zwischen dem 10. und 16. Mai registrierten die Behörden 157.502 neue Infektionsfälle, das sind 58 Prozent mehr als noch in der Vorwoche.

Experten glauben sogar, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. "In Wirklichkeit könnte es doppelt so viele Fälle geben", glaubt Gustavo Tato Borges, Präsident des Verbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Auch die Zahl der Todesfälle ist seinen Angaben zufolge in der zweiten Mai-Woche angestiegen. Und das, obwohl Portugal eine der besten Impfquoten der Welt vorzuweisen hat: 95 Prozent der Gesamtbevölkerung haben zumindest eine Dosis erhalten, rund 60 Prozent sind schon dreifach geimpft. Doch aufgrund der schlimmen Erfahrungen, die Portugal zu Beginn der Pandemie gemacht hat, ist die Regierung vorsichtig.

Als Grund für die schnelle Ausbreitung von BA.5 liegt die Abschaffung der Maskenpflicht in Innenräumen auf der Hand - seit dem 21. April gibt es sie nicht mehr, schon in der darauffolgenden Woche entwickeln sich die Infektionszahlen nach oben. Um den Anstieg zu stoppen hat die Regierung nun beschlossen, wieder kostenlose Schnelltests in den Apotheken des Landes anzubieten. Experten fordern nun, die Maskenpflicht wieder einzuführen und erneut eine Homeoffice-Empfehlung auszusprechen.

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