Kriminelle Methode

Deutsche Musikstars warnen: Vorsicht vor dieser WhatsApp- oder Instagram-Nachricht!

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

29.1.2023, 16:19 Uhr

Der Reihe nach. Es ist der Traum vieler junger Leute: Einmal in einem Musikvideo eines erfolgreichen Künstlers mitspielen zu können. Teilweise erreichen die Clips im Netz hunderte Millionen Klicks. Die ein oder andere Karriere wurde dadurch in der Vergangenheit quasi aus dem Nichts gestartet. Doch genau diese Sehnsucht machen sich derzeit Kriminelle im Netz zu Nutze. Mit Nachrichten, die angeblich von berühmten Künstlern stammen, fragen sie vor allem junge Frauen über WhatsApp oder Instagram an. Man sei auf der Suche nach Models für ein Musikvideo. Doch der Schein trügt: Bei diesen Nachrichten handelt es sich um Fakes. Besonders prominent hat einen Fall nun die Verlobte des Deutschrappers "18 Karat" gemacht.

Gegenüber der Bild-Zeitung erklärt die 29-Jährige nun: "Ich wurde von mehreren Frauen angeschrieben, die mir sagten, dass mein Verlobter sie für ein Musikvideo angefragt hat. Erst habe ich mir gedacht, dass es lächerlich sei, da mein Mann derzeit in Haft ist. Aber mir wurde dann schnell klar, dass hier etwas nicht stimmen kann". Die unbekannte Person ging sogar soweit, Frauen per Instagram Sprachnachrichten zu schicken und mit den möglichen Opfern zu telefonieren. Erst als sich Betroffene an die Verlobte des berühmten Musikers "18 Karat" wendeten, flog die Sache nun großflächig auf.

Maya, die mit dem Rapper eine Beziehung führt, erklärt gegenüber dem Springer-Verlag weiter: "Wer weiß, was diese Person mit den Mädchen vorhatte. Ich denke, bei dem Fall von der ermordeten Khadidja hätte auch niemand mit so etwas Schlimmem gerechnet."

Mordfall aus Bayern

Der Fall, den sie hier anspricht, spielte sich vergangenes Jahr in Bayern ab und sorgte für deutschlandweite Schlagzeilen. In Ingolstadt wurde die Leiche einer 23-Jährigen in einem Luxus-Mercedes gefunden. Auf dem Körper der Toten zählten die Gerichtsmediziner wenig später 55 Stichwunden. Ein Paar (jeweils 23 Jahre) sitzt derzeit in Untersuchungshaft, schweigt jedoch zu den Vorwürfen. Wie genau Täter und Opfer in Kontakt kamen – bislang unklar und Mittelpunkt der noch immer andauernden Ermittlungen.

Unterdessen war der Name "18 Karat" nicht das einzige Beispiel. So wurde die Getötete aus Ingolstadt wohl nur wenige Wochen zuvor bereits mit einer Fake-Nachricht angeschrieben. Diesmal angeblich im Namen der aktuell ebenfalls durchstartenden Rapperin "Lune". Auch hier mit einem ähnlichen Schema. Damals meldete sich die 23-Jährige noch bei ihrem Idol auf Instagram. In einer im Netz kursierenden Sprachnotiz ist darin zu hören: "Ich hoffe, du siehst es und kannst mir antworten, denn ich bin sehr, sehr unsicher. Eine Frau hat mich angeschrieben, zwecks ’nem Videodreh, angeblich von dir. Und ich, ich weiß nicht, bin nicht sicher, ob das Fake ist." Und weiter: "Sie meint, das ist auch in Offenburg und alles. Nicht, dass ich da hinfahre und dann passiert irgendwas. Wäre voll cool, wenn du mir sagst, ob das echt oder Fake ist." Die echte "Lune" meldete sich zügig mit den Worten: "Ist Fakeee Schwester. Nicht antworten!!". Der schlimme Verdacht: Nur wenig später sei die 23-Jährige dann auf ein weiteres Angebot doch eingegangen. Als die 20-jährige Musikerin von dem Mord hörte, wendete sie sich geschockt an ihre Fans: "1 Woche später wurde sie wieder mit einem Lockversuch angeschrieben, diesmal hat’s geklappt, weil sie an das Gute in den Menschen geglaubt hat …".

Maya, die Verlobte von "18 Karat", stellt gegenüber der Bild noch einmal klar: "Normalerweise werden Frauen nicht einfach von den Künstlern direkt über Instagram für einen möglichen Videodreh kontaktiert." Für solche Anfragen gebe es extra Agenturen, die Darstellerinnen anfragen und buchen. "Ich hoffe, dass die Frauen aufpassen und nicht auf solche Angebote eingehen!".