40 Grad plus?
Droht tatsächlich ein Rekord-Hitzesommer? Fränkischer Experte hat klare Meinung zur Diskussion
17.05.2025, 04:55 Uhr
Zuletzt machten Prognosen Schlagzeilen, denen zufolge auch 2025 ein neuerlicher Sommer mit Hitzerekorden droht. „So aggressiv war eine Sommerprognose noch nie“, sagte etwa der Meteorologe Jan Schenl vom „Weather Channel“. Nun äußert sich auch der fränkische Fachmann Stefan Ochs, besser bekannt als „Wetterochs“, zu den düsteren Aussichten.
Die Frage, was er von den Medienberichten zu einem bevorstehenden Rekordsommer halte, habe ihn erreicht, so der Wetterochs – und die beantwortet er postwendend: Er persönlich halte „kategorisch gar nichts von Wettervorhersagen über mehr als zehn Tage“. Aber selbst wenn man auf diese vertraue, rate er zum Blick auf die Prognose des „weltweit führenden Instituts ECMWF“ (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage).
Wetterochs: Heiß ja, Rekorde eher nein
Dieser internationale Wetterdienst erwarte zwar tatsächlich „zu ca. 80 % einen überdurchschnittlich warmen Sommer“, gehe aber keineswegs von Allzeit-Rekorden aus. Für den Juni werde demnach eine Abweichung von +1,5 °C, für den Juli von +1,0 °C und für den August von +0,7 °C im Vergleich zum Langzeitschnitt vorausgesagt. Das ECMWF beziehungsweise im deutschsprachigen Raum als EZMW bezeichnet, ist ein unabhängiges internationales Forschungsinstitut und Wetterdienst und gilt in der Tat als Instanz in der Wettermodellierung mit aufwendigen Berechnungsmodellen.
Die vom EZMW erwarteten zu hohen Temperaturen im Vergleich zum vorindustriellen Niveau liegen zwar nah an – beziehungsweise reißen teilweise sogar – die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Von den bisherigen Rekordabweichungen von bis zu 4 °C, die etwa im Juli 2023 erreicht wurden, wären sie dennoch weit entfernt. Und trotzdem bleiben es Prognosen, und selbst die vorsichtigeren des EZMW liegen bereits über den von den Staaten vereinbarten Zielsetzungen zur Bekämpfung der Klimakatastrophe. „Nach meiner Erfahrung spielen bei der Wetterentwicklung winzige Nuancen eine entscheidende Rolle, die man niemals so weit im Voraus erfassen kann“, beschließt der Wetterochs sein kurzes Statement.
Aussicht kommende Tage
Für die nächsten Tage und das Wochenende erwartet der Wetterochs für die Region indes gemäßigte Temperaturen mit relativ konstant zwischen 16 und 19 °C liegenden Höchsttemperaturen, die in der Nacht auf bis zu 4 °C fallen können. Recht ähnlich sieht die Prognose bei kachelmannwetter.de aus, wobei hier die Temperaturen Abends nur auf bis zu 7 °C sinken sollen. Übrigens: Auch Jörg Kachelmann bezeichnete die Prognosen eines „Höllensommers“ gegenüber dem Fernsehsender MDR zuletzt als „Unsinn“ - „im Moment sagt kein Modell, dass es ein Höllensommer wird, sondern das ist einfach eine freie Erfindung.“ Sicher sei aber, so Kachelmann: „Es wird wärmer als der langjährige Durchschnitt.“