Tochter und Frau verloren
Emotionale Szenen nach Champions-League-Finale: Trainer und Assistent trauerten nach Sieg um Familie
01.06.2025, 13:51 Uhr
Trainer Luis Enrique von Paris Saint-Germain hat seinen zweiten Triumph in der Champions League seiner an Krebs gestorbenen Tochter Xana gewidmet. Enrique trug nach dem fulminanten 5:0 von PSG über Inter Mailand in München ein schwarzes T-Shirt, das an Xana erinnerte. Darauf zu sehen war eine Comic-Nachbildung, das seine Tochter zeigte.
„Xana ist immer bei uns, wir denken immer an sie. Wir lieben sie. Ich denke, dass sie hier unter uns rennen würde“, sagte Enrique inmitten der Feierlichkeiten. Beim ersten Königsklassen-Titel von ihm, 2015 mit dem FC Barcelona, in dem das von Enrique trainierte Barca damals mit 3:1 gegen Juventus Turin gewann, war seine Tochter in Berlin noch im Stadion dabei gewesen.
„Ein emotionaler Augenblick“
Später erkrankte sie an Knochenkrebs und starb im Alter von neun Jahren. Die Fans der Pariser widmeten dem Mädchen nach Schlusspfiff in München eine Choreographie, auf der Xana mit einem Fußball-Trikot mit der Nummer acht und einer Fahne zu sehen ist. Dies erinnerte wie das T-Shirt von Luis Enrique an eine Szene, als Xana nach dem Champions-League-Titelgewinn von Barcelona auf dem Rasen eine große Fahne in der Hand hielt.
„Das war ein emotionaler Augenblick. Die Fans haben mir und meiner Familie eine große Freude bereitet“, sagte Enrique in der Nacht zum Sonntag. „Ich denke jeden Tag an meine Tochter, auch wenn ich keine Titel gewinne. Meine Tochter ist immer bei uns. Sie unterstützt mich, auch wenn ich keine Titel gewinne. Ich fühle ihre Anwesenheit. Sie ist immer bei mir.“
Hakimi: „Er verdient es wie kein anderer“
Enrique war der unumstrittene Star nach dem Premierentriumph des französischen Meisters. „Er hat alles verändert. Er hat eine andere Art, Fußball zu sehen. Nach all dem, was er erlebt hat, ist es großartig, dass er das erleben kann. Er verdient es wie kein anderer“, sagte der ehemalige Dortmunder Achraf Hakimi nach dem dominanten Auftritt, der eine starke K.o.-Runde von PSG krönte.
Der spanische Trainer hüpfte losgelöst über den Rasen und berührte beinahe zärtlich den silbernen Henkelpokal. Seine Profis warfen ihn durch die Luft und nahmen ihn gemeinsam mit der so sehr ersehnten Trophäe auf die Schultern. „Der Trainer ist die wichtigste Person in einem Verein. Er gibt die Stimmung und die Richtung vor. Er ist der Macher“, sagte ZDF-Experte Christoph Kramer. Per Mertesacker pflichtete dabei: „Der Star ist der Trainer.“
Zahlreiche Emotionen
In der Allianz Arena in München war der PSG-Trainer aber nicht der einzige, der mit Emotionen über einen Verlust zu kämpfen hatte. Auch bei Enriques Assistent Rafel Pol flossen die Tänen. Er hat vor gerade einmal sechs Monaten seine Frau verloren. Nach langer und schwerer Krankheit musste er sich von ihr verabschieden. Auf Instagram schrieb er damals: „Dem Leben, so ungerecht es heute auch erscheinen mag, bin ich unendlich dankbar für die Liebe und Zeit, die es mir mit Raquel geschenkt hat.“
Wie auch das Portal express.de beschrieb, stand Pol nach dem Finalsieg schluchzend vor der Trainerbank. Sein Blick dabei immer wieder in den Himmel gerichtet.
So emotional sich die beiden auch zeigten: In der Nacht konnte nach dem fulminanten Sieg dennoch gefeiert werden. Auf Instagram teilte Pol noch in der Nacht ein Foto das die feiernden Stars zeigte, versehen mit den Worten „Der schönste Sieg meines Lebens“ und einem roten und blauen Herz-Emoji. Unter dem Post kommentierte auch ein Follower mit den stärkenden Worten: „Sie ist stolz auf dich, Rafa“, und bezieht sich damit auf seine verstorbene Frau.