Mordverdacht

Er bekam wochenlang nichts zu essen und zu trinken: Dreijähriger Junge stirbt - Eltern in U-Haft

Carolin Heilig

Volontärin

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25.5.2024, 17:29 Uhr
Wohnhaus im Bezirk Kufstein.

© Zoom Tirol/APA/dpa Wohnhaus im Bezirk Kufstein.

Sie sollen ihren dreijährigen Sohn mehrere Wochen lang nicht mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt haben - so der Verdacht der Ermittler. Anfang der Woche verstarb der dreijährige Elias in der Nähe von Kufstein, direkt an der Grenze zu Bayern. Sein Vater fand ihn tot in seinem Bett und verständigte daraufhin die Polizei. Es war ein Hungertod. Eine bereits durchgeführte Obduktion ergab, dass das Kind an massiver Unterernährung gestorben war, teilte das Landeskriminalamt mit. Die Eltern, 25 und 26 Jahre alt, sitzen nun wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.

Trotz offensichtlicher Verschlechterung seines Gesundheitszustandes hätten die Eltern keinen Arzt alarmiert, hieß es. Im Ermittlungsverfahren werde auch geklärt, inwiefern der Tod des Kindes andere, medizinische Ursachen haben könnte. "Bislang gibt es dazu aber keine Hinweise", teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Während der Vater bisher die Aussage verweigere, habe die Mutter angegeben, dass das Kind in den letzten Wochen krank gewesen sei und keinen Appetit gehabt habe, so die Behörde. Ein Arztbesuch sei demnächst geplant gewesen.

Die Eltern haben noch drei weitere Kinder im Alter von einem, drei und sechs Jahren. Sie wiesen keine Mangelerscheinungen auf und wurden in die Obhut der Kinder- und Jugendhilfe übergeben. Die Familie sei bisher behördlich völlig unauffällig gewesen, hieß es.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die Familie am Wochenende vor Elias Tod noch in einem Fast-Food-Restaurant den Geburtstag der ältesten Tochter gefeiert haben und ein Ritterfest besucht haben. Bei beiden Ausflügen sei Elias nicht mit dabei gewesen.


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