Er hat über 500 Kinder: Gericht droht Samenspender mit 100.000 Euro Strafe - wenn er es wieder tut

AMSTERDAM - Ein niederländisches Gericht stoppt einen umtriebigen Samenspender, der bereits mindestens 550 Kinder gezeugt hat. Wenn er sich dem Verbot widersetzt, droht dem Mann eine Strafe von bis zu 100.000 Euro.

Jonathan M. ist der wahrscheinlich umtriebigste Samenspender der Niederlande. Mindestens 550 Kinder hat er bereits gezeugt, womöglich sind es auch mehr. So genau weiß das außer ihm wohl niemand, denn das europäische Land hat kein Zentralregister. In Holland dürften Samenspender höchstens 25 Kinder bei zwölf Familien zeugen - damit soll Inzest verhindert werden. Besonders dann, wenn die Halbgeschwister später Kinder bekommen besteht die hohe Gefahr genetischer Fehler.

Genau das macht Jonathan M.s Fall so brisant. Der Mann, das berichten holländische Medien übereinstimmend, hat seinen Samen über Fruchtbarkeitskliniken, Samenbanken und auch Online-Foren an diverse Menschen mit Kinderwunsch verteilt. Nun wurde der Fall vor Gericht verhandelt. Die Interessensvertretung "Donorkind" sowie eine Mutter, die mit M.s Samenspende ein Baby bekam, hatten eine einstweilige Verfügung beantragt. Das Gericht folgte dem. Wenn der Mann erneut ungewollt Samen spendet, droht ihm ein Zwangsgeld von 100.000 Euro pro Fall.

Samenspender log über Herkunft - und umging so Höchstgrenze

Zuvor log der Beschuldigte um die Höchstgrenze von 25 Kindern zu umgehen. Teilweise soll der Mann angegeben haben, die Samen würden von anonymen Spendern stammen - tatsächlich waren es wohl aber seine eigenen.

Über seinen Verteidiger gab M. an, er wollte kinderlosen Paaren helfen, sich ihre Wünsche erfüllen zu können. "All diese Eltern sind nun mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Kinder Teil eines riesigen Verwandtschaftsnetzwerkes mit Hunderten von Halbgeschwistern sind", zitiert das ZDF aus der Urteilsbegründung des Gerichts in Den Haag. Die Folgen seien nur schwer absehbar.