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Europäische Metropole in Aufruhr: Bettwanzen-Plage verängstigt Großstädter

Lea-Sophie Rohde

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3.10.2023, 17:18 Uhr
Bettwanzen bringen Frankreich in Aufruhr. 

© Arno Burgi, dpa Bettwanzen bringen Frankreich in Aufruhr. 

Ähnlich wie Mücken sind Bettwanzen Blutsauger: Die dunkelbraunen, flügellosen Tierchen gehen nachts auf die Suche nach Nahrung - und stechen gerne mehrmals zu. Das verursacht einen unangenehmen Juckreiz.

Und genau diese Plagegeister treiben in Paris ihr Unwesen. Sie scheinen überall zu sein. Vor allem aber auf Social Media - hier wächst es zu einem Phänomen ungeahnter Ausmaße heran. Jeder scheint Bettwanzen gesehen zu haben, sei es in der U-Bahn, in Hotels, oder im Kino. Aber: Ihre liebste Heimat ist das Bett der Menschen - daher der Name.

"Ich denke, es gibt keinen Grund zur Panik"

Inmitten der Aufregung um Bettwanzen in Frankreich hat Gesundheitsminister Aurélien Rousseau zu beschwichtigen versucht, wie die deutsche Presseagentur berichtet: "Wir werden nicht von Bettwanzen überflutet", sagt er gegenüber dem Sender France Inter am Dienstag.

Außerdem sei laut der Betreibergesellschaft der Pariser Metro, RATP, kein erwiesener Fall von Bettwanzen in den letzten Tagen in den Sitz-Textilien festgestellt worden. Dennoch macht sich die Politik Gedanken.

Plage zieht auch in Politik Kreise

Zwar übertragen die kleinen Tiere keine Krankheiten, dennoch ist ein Befall sehr unangenehm. Das erkennt auch die Politik an: Die Pariser Stadtverwaltung hat die nationale Regierung nun aufgefordert, sich schnell einen Plan zur Bekämpfung der Schädlinge auszudenken. So sollen Bürgerinnen und Bürger aus ärmeren Schichten wenigstens teilweise die Kosten vom Staat zurückbekommen, die für eine professionelle Desinfektion fällig werden.

Bettwanzen-Plage nichts Neues in Frankreich

Zwar galt die Bettwanze seit den 1950er Jahren aus Frankreich verschwunden, seit zirka 30 Jahren breiten sich die Schädlinge allerdings wieder aus. Eine Studie ergab, dass rund jeder zwölfte Haushalt in Frankreich von Bettwanzen befallen ist. Das liegt offenbar daran, dass sie resistent sind gegen Pestizide, die früher funktioniert hatten.

Übrigens: (Mangelnde) Hygiene ist kein Faktor, denn die Schädlinge ernähren sich allein von Blut.

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