Ärgerliche "Souvenirs"

Falschparken, Rasen & Co: Hier plündern Knöllchen die Urlaubskasse am heftigsten

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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25.3.2024, 05:00 Uhr
Italienische Carabinieri bei einer Verkehrskontrolle: Raser greifen im Land, wo die Zitronen blühn, besonders tief in die Tasche (Symbolbild).

© Manfred Segerer via www.imago-images.de Italienische Carabinieri bei einer Verkehrskontrolle: Raser greifen im Land, wo die Zitronen blühn, besonders tief in die Tasche (Symbolbild).

Ostern steht vor der Tür. Das Fest der Wiederauferstehung Christi ist nicht nur ein willkommener Anlass, Schinken und Schokolade en masse zu verspeisen: Vielleicht spendiert der Osterhase ja eine Urlaubsreise? Schließlich ist ja Ferienzeit. Also, Koffer gepackt und nichts wie los - angesichts des wechselhaften Wetters um die Feiertage am liebsten in den sonnigen Süden. Doch wer plant, das Land mit dem Auto zu verlassen, der sei gewarnt - denn ohne die gebotene Vorsicht wird der Trip mit dem Auto schnell zur Kostenfalle.

Zum Geldsparen ist ein Urlaub ohnehin nicht geeignet. Übernachtungen im Hotel, Essengehen und Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten fordern ihren monetären Tribut. Ärgerlich wird es, wenn dann noch ungeplante Ausgaben dazukommen, etwa in Form von Strafzetteln: Geblitzt zu werden oder ein Knöllchen fürs Falschparken zu bekommen ist schon in Deutschland - je nach Schwere des Vergehens - nicht gerade günstig. Außer Landes können die Strafgelder für kleine und größere Verkehrsdelikte sogar regelrecht durch die Decke schießen.

Teure Tempo-Sünden, satte Strafen für Falschparker

"Papa, Mama, wann sind wir endlich da?" Nach einigen Stunden im Auto fangen nicht nur die Kinder an zu quengeln, auch der Fahrer kann es oft nicht mehr erwarten, endlich ans Ziel zu kommen. Entsprechend groß ist die Versuchung, das Gaspedal etwas weiter durchzudrücken, als eigentlich erlaubt. Aber Vorsicht: Schon eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h kann teuer werden: In Italien kostet die Tempo-Sünde stolze 175 Euro, in Frankreich werden immerhin 135 Euro fällig. Regelrecht horrend fällt die Strafe in Norwegen aus - 620 Euro sieht der dortige Bußgeldkatalog vor, wie der ADAC weiß.

Im Urlaub ist für viele Menschen Entspannung das oberste Gebot - die Parkplatzsuche in von Touristen überfüllten Innenstädten konterkariert dieses Ziel regelrecht. Trotzdem sollten Sie sich die Zeit nehmen, einen erlaubten Stellplatz für ihr Kfz zu finden. Ansonsten hagelt es - Sie ahnen es - mitunter saftige Strafen: In Spanien und Rumänien etwa werden Parksünder mit bis zu 200 Euro zur Kasse gebeten. Auch in Polen (125 Euro) und den Niederlanden (120 Euro) wird Falschparken teuer.

Vorsicht an der Ampel

Wer hierzulande bei Rot über die Ampel brettert, ist um 90 Euro ärmer. Deutlich gravierender fallen die Bußgelder in anderen europäischen Ländern aus: In Norwegen müssen Rotsünder sage und schreibe 850 Euro berappen, nur unwesentlich "günstiger" ist das Vergehen in Griechenland (700 Euro). In Kroatien, dem beliebten Urlaubsland an der Ostadria, sieht der Bußgeldkatalog immerhin eine Strafe von 300 Euro vor.

Alkohol am Steuer? Das wird teuer!

Griechischer Wein, spanischer Sangria, kroatischer Rakija: Ein Gläschen am Abend gehört für viele Urlauber - am liebsten nach einem üppigen Essen - dazu. Doch Vorsicht: Übertreiben sollte man es nicht, besonders, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. In den meisten europäischen Ländern gilt, wie in Deutschland auch, eine 0,5-Promille-Grenze. So auch in Dänemark. Und diese sollten Autofahrer im nördlichen Nachbarstaat Deutschlands auch unbedingt einhalten - ansonsten droht eine drakonische Geldstrafe.

Denn in Dänemark ist die Höhe des Bußgeldes bei Überschreitung der Promillegrenze an das Monatseinkommen gekoppelt. Und da die Skandinavier anscheinend keine Freunde komplizierter Rechenspielchen sind, wird der Promillewert ganz einfach mit dem Monatsgehalt multipliziert. Wer viel verdient, viel trinkt und sich dann ans Steuer setzt, muss entsprechend viel blechen.

Sicherheit geht vor - Kampf gegen Verschmutzung

Auch außerhalb Europas müssen Verkehrssünder teilweise mit empfindlichen Geldstrafen rechnen, wenn sie sich nicht an (Verkehrs-)Recht und Gesetz halten. In Australien etwa sollten sich Autofahrer besser anschnallen. Und das ist nicht nur eine Anspielung auf die atemberaubende Landschaft, sondern durchaus wörtlich zu nehmen. Je nach Bundesstaat fallen die Strafen für nicht oder falsch angelegte Sicherheitsgurte unterschiedlich hoch aus - hoch sind sie aber in jedem Falle.

Besonders in Queensland: Im nordöstlichsten Bundesstaat Australiens, der unter anderem die Millionenmetropole Brisbane und die Touristenhochburg Cairns beheimatet, kostet das Fahren ohne Sicherheitsgurt schlappe 1.161 australische Dollar, umgerechnet 700 Euro. Wie in Deutschland hat der Fahrer vor Antritt der Fahrt Sorge zu tragen, dass alle Insassen ordnungsgemäß angeschnallt sind.

Wenig zimperlich beim Verhängen hoher Bußgelder sind auch die Vereinigten Arabischen Emirate. Denn obwohl man am arabischen Golf verstärkt um Touristen buhlt, gibt es einen Gast, der dort gar nicht gern gesehen ist: Müll. Zerknüllten Fast-Food-Tüten oder leeren Zigarettenschachteln, die hierzulande beinahe schon zum Straßenbild gehören, haben die Vereinigten Arabischen Emirate deshalb den Kampf angesagt. Auch im Straßenverkehr: Wer Unrat aus dem Fenster auf die Straße wirft, ist deshalb - sofern er dabei erwischt wird - um stolze 250 Euro ärmer.

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