"Tragische Ereignis"

Familienhund-Drama sorgt für Entsetzen: Baby stirbt nach Bissen von Wolfs-Hybrid

Tobi Lang

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

08.12.2023, 08:44 Uhr
Sogenannte Wolfs-Hybriden sehen relativ ähnlich aus wie ihre wilden Verwandten - und benehmen sich in der Tendenz auch eher so. (Symbolbild) 

© IMAGO/xwolfness72x Sogenannte Wolfs-Hybriden sehen relativ ähnlich aus wie ihre wilden Verwandten - und benehmen sich in der Tendenz auch eher so. (Symbolbild) 

Offenbar, so skizzieren es Polizei und Augenzeugen, wollte der Familienhund nur mit dem kleinen Jungen spielen - das aber mit tödlichen Folgen. Bereits Ende November starb ein Baby nach einer Attacke eines sogenannten Wolfs-Hybriden in Chelsea im US-Bundesstaat Alabama. Das Kind wurde mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht und dort für tot erklärt. Die Eltern hätten noch versucht, ihren Sohn dem Tier zu entreißen, das ihn zuvor vom Boden aufhob und begann ihn herumzuwerfen, berichtet die "New York Times". Doch da sei es bereits zu spät gewesen.

Die Polizei sprach in einer Mitteilung von einem sogenannten Wolfs-Hybriden, also einer Mischung aus Hund und Wolf. Das Tier wurde nach der Attacke sofort eingeschläfert und zur weiteren Untersuchung in ein Labor gebracht - Experten erhoffen sich Erkenntnisse, um welche Mischung es sich genau handelt. Die Ermittlungen laufen.

Wolfs-Hybriden: Warum Experten warnen

Fakt ist: Wolfs-Hybride sind durchaus gefährlich. Fachleute warnen seit vielen Jahren davor, die Mischungen als Haustiere zu halten. Während normale Hunde über Jahrhunderte domestiziert und auf das Verhalten von Menschen abgestimmt wurden, wohnt den Hybriden noch deutlich mehr Wolf inne. "In vielen Situationen sind Verhalten und Körpersprache der Tiere schlecht einschätzbar, was unter Umständen zu gefährlichen Situationen führen kann", schreibt beispielsweise die Organisation Welttierschutzgesellschaft. Die Hybride, deren Haltung in Deutschland streng reglementiert ist, seien in der Zivilisation einer extremen Reizüberflutung ausgesetzt. "Nicht selten stehen diese Tiere dann unter Dauerstress, der zu unkalkulierbaren Reaktionen wie verwirrte Ängstlichkeit, panischem Meideverhalten oder schlimmstenfalls gefährlichen Aggressionen gegenüber Menschen aber auch Haushunden führen kann."

Die Ursache bei der Attacke in den USA ist noch unklar. Die Anteilnahme nach dem tödlichen Unglück ist jedoch gewaltig. "Wir sind zutiefst betrübt über dieses tragische Ereignis", schreibt beispielsweise der örtliche Bürgermeister auf Facebook. Zuvor sprach seine Gemeinde davon, dass die Familie "ein exotisches Haustier" gehalten habe. Weitere Details nannten die Behörden nicht.