Umweltschutz

Fluggäste trennen keinen Müll - Flughafen Düsseldorf schafft Recycling-Tonnen ab

Isabel Pogner

Online-Redakteurin

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30.12.2023, 15:56 Uhr
So oder ähnlich sehen in der Regel die Recycling-Systeme an Flughäfen aus (Symbolbild).

© IMAGO / Karo So oder ähnlich sehen in der Regel die Recycling-Systeme an Flughäfen aus (Symbolbild).

Die Fluggäste des Flughafens Düsseldorf sind zu doof oder zu faul zum Müll-Trennen, berichtet die "Bild". Oder, etwas eloquenter formuliert: "Es hat sich zusehends gezeigt, dass die Sortenreinheit der Abfallarten nicht gewährleistet war, die Mülltrennung durch Passagiere funktionierte nicht mehr effektiv", erklärte ein Sprecher gegenüber der Tageszeitung. Und das, obwohl die Deutschen doch eigentlich Meister im Müll-Trennen sind. Die internationalen Fluggäste, die auf das deutsche Müllsystem treffen, allerdings weniger. Der Flughafen zieht nun nach 25 Jahren verschiedenfarbiger Abfallbehälter in den Terminals Konsequenzen: Jetzt kommt alles in eine Tonne.


Der Müll-Mix wurde teilweise vom Putzteam per Hand nachsortiert, berichtet die "Bild". Während Corona war das aber nicht mehr erlaubt, also mussten die Verantwortlichen fast alles als Restmüll entsorgen. Jetzt gibt es eine bessere Lösung. Der Sprecher erklärt gegenüber "Bild": "Am Flughafen Düsseldorf wird der Abfall weiterhin getrennt – nur nicht mehr von Passagieren und Besuchern selbst." Stattdessen sei jetzt ein spezialisierter Entsorgungsfachbetrieb im Einsatz. Dort werde der Müll in einer Anlage nach Stoffgruppen sortiert, recycelt und verwertet. Laut Website des Flughafens fallen derzeit 57 verschiedene Abfallarten an. Vieles davon sei Papier oder Verpackungsmaterial. 64 Prozent der Flughafen-Abfälle könne wiederverwertet werden.

Die Mülleimer wurden nach und nach gegen große Eimer ausgetauscht. Was das neue System kosten wird, kann der Flughafen noch nicht sagen.

Deutschland geht gut mit Müll um

Der Flughafen steht im starken Kontrast zum generellen Umgang mit Müll in Deutschland. Im vergangenen Jahr haben die Deutschen besonders wenig Müll produziert, nämlich 1,1 Millionen Tonnen weniger als vor Corona, berichtet das Statistische Bundesamt. 46 Kilogramm pro Person weniger als 2021 und 19 Kilogramm weniger als 2019. Und das, obwohl die Bevölkerung in Deutschland um knapp 1,1 Millionen Menschen gewachsen ist. "Damit sank das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen auf den tiefsten Stand seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2004", schreibt das Amt.

Und auch in puncto Recycling haben sich die Deutschen im vergangenen Jahr verbessert. Laut Umweltbundesamt stieg die Recyclingquote von Haushaltsabfällen um knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um gut zehn Prozent in den vergangenen 20 Jahren. 68 Prozent der Haushaltsabfälle werden laut Amt recycelt.