Interview zum Weltfrauentag

Fragwürdige Thesen: Söders Tochter Gloria-Sophie über die Rolle der Frau

8.3.2022, 19:39 Uhr
Die Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten hatte in einem Interview zum Weltfrauentag über die Rolle der Frau gesprochen.

© Felix Hörhager/dpa Die Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten hatte in einem Interview zum Weltfrauentag über die Rolle der Frau gesprochen.


Seit 1921 wird der Weltfrauentag jährlich am 8. März gefeiert. Er soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenbewegungen feiern und gleichzeitig darauf hinweisen, was noch alles im Argen liegt. In diesem Zusammenhang hatte die Bild einige bekannte Frauen über die Rolle der Frau interviewt, darunter auch die Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Die 23-jährige Gloria-Sophie studiert und verdient sich nebenbei Geld durchs Modeln. Auf Instagram präsentiert sie sich ihren rund 30.000 Fans als moderne Frau von Welt.


Umso mehr verwundert es, dass sie im Interview erklärt, vorangegangene Generationen zu beneiden. Zwar lobt sie die Chancen zur Selbstverwirklichung in der heutigen Zeit, glaubt aber, dass deutsche Frauen noch zufriedener mit ihrem Leben waren, als die Gründung einer Familie im Vordergrund stand. Sie selbst würde gerne eine große Familie mit drei bis vier Kindern haben. Das Model ist sich sicher – Frauen brauchen finanzielle Unabhängigkeit – auch für ihr Wohlbefinden. Offenbar spricht sie dabei allerdings nur von anderen Frauen. Denn wenig später berichtet sie: "Ich habe das große Glück, die Tochter eines Ministerpräsidenten zu sein und eine tolle Mutter zu haben. Ich brauche nicht zu kämpfen, alles kommt sehr einfach, und ich bin noch nichts außer einer Studentin und Model für den Moment. Ich habe mehr als 100 Prozent der Mädchen und Frauen in dieser Welt, und ich bin erst 23 Jahre alt."


Am Ende des Bild-Interviews wird es dann noch heikel. Auf die Frage, wie sie die Zukunft der heutigen Jugend sieht, kommt sie auf die Pandemie und unbestimmte Weltpolitik zu sprechen: Wir jungen Menschen sind alle keine Pechvögel, sondern eine Generation ohne Zukunft." Jeder Mensch könnte jederzeit durch politische Fehlentscheidungen sterben. Dabei zieht sie einen fragwürdigen Vergleich: "Meine Generation ist wie die Generation aus 1914 und 1939. Eine geopferte Generation. Nur ist es für uns etwas komfortabler als damals.“

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