Tipps vom TÜV

Führerschein weg? Das sind die neun größten Fehler im Vorfeld der MPU

Michaela Raab

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7.6.2023, 07:48 Uhr
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung soll dazu motivieren, das bisherige Verhalten im Straßenverkehr zu ändern. 

© IMAGO/Sascha Steinach Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung soll dazu motivieren, das bisherige Verhalten im Straßenverkehr zu ändern. 

Wenn Sie Ihren Führerschein durch zu hohe Geschwindigkeiten oder Fahren unter Alkohol-Einfluss verlieren, führt kein Weg an der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) vorbei, um wieder auf den Straßenverkehr zu dürfen. Laut TÜV SÜD Pluspunkt liegt die Erfolgsquote bei etwa 80 Prozent. Der TÜV gibt neun Tipps, um nicht zu den 20 Prozent zu gehören.

1. Nicht selbst aktiv werden

Ist der Führerschein weg, müssen Betroffene sich selbst darum bemühen, diesen wiederzubekommen. Das fängt beim Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis bei Ihrer Führerscheinstelle an. Diese prüft alles und gibt Ihnen den offiziellen Verweis, ob eine MPU für Ihren Fall nötig ist. Hier hört die Eigeninitiative aber nicht auf. Denn um einen Termin für die MPU, sowie um entsprechende Vorbereitungs- und Beratungsangebote müssen sich Betroffene selbst kümmern.

2. Hilfsangebote ablehnen

Es gibt kostenfreie Angebote, bei denen sich Betroffene Informationen zur MPU einholen können, sowie Vorbereitungskurse zur anstehenden Prüfung. Der TÜV SÜD Pluspunkt bietet zum Beispiel regelmäßige Online-Informationsabende an.

3. Vorsicht vor Betrügern

Hinter manchen vermeintlich verlockenden Angebote für Vorbereitungskurse stecken Betrüger. Deshalb ist es wichtig, auf die Transparenz der Anbieter zu achten. Thomas Wicke ist Verkehrspsychologe bei TÜV SÜD Pluspunkt. Er warnt vor Lockvogelangeboten. Seriöse Anbieter hingegen zeichnen sich laut ihm zum Beispiel durch ein faires Kosten-Leistungsverhältnis aus. Zudem erhalten Betroffene im besten Fall auch eine schriftliche Dokumentation des Beratungsergebnisses, eine Teilnahmebestätigung sowie eine entsprechende Quittung.

4. Auf unqualifizierte Beratung vertrauen

Wer sich für einen MPU-Vorbereitungskurs anmelden möchten, sollte unbedingt darauf achten, dass die zuständigen Ausbildungsleitenden auch wirklich dazu qualifiziert sind. Die meisten Zuständigen in diesem Bereich haben ein Diplom oder einen Master in Psychologie absolviert und verfügen über eine verkehrspsychologische Ausbildung bei einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle oder einem Träger von Kursen gemäß §70 FeV (Fahrerlaubnisverordnung).

5. Unvorbereitet bei der Prüfung erscheinen

Betroffene sollten die MPU ernst nehmen. Thomas Wicke erlebt immer wieder, dass Betroffene unvorbereitet zur Prüfung erscheinen. Ein Bestehen der MPU ist so eher schwer möglich.

6. Lügen und schauspielern beim Gutachten

In der Regel stehen bei der MPU ein erfahrener Gutachter gegenüber. Diese sind darauf geschult, zu erkennen, ob ehrliche oder auswendig gelernte Aussagen aufgetischt werden. Nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema hilft, gut durch die MPU zu kommen

7. Zeit an der Schuldfrage verschwenden

Verschwenden Sie nicht unnötig viel Zeit damit, bei sich oder anderen die Schuld für die Situation zu suchen. Blicken Sie lieber nach vorne und gehen motiviert an die Vorbereitung zur MPU.

8. Nichts aus der Erfahrung lernen

Die MPU soll keine Bestrafung sein, sondern soll Betroffene dazu animieren und dabei unterstützen, bisherige Verhaltensweisen zu verändern, erklärt der TÜV SÜD Pluspunkt. Bei einer professionell geleiteten Vorbereitung kommen daher auch mögliche Auslöser für das Verhalten wie Stress, Ängste oder das soziale Umfeld zur Sprache. Außerdem erhalten Betroffene Hilfestellungen an die Hand gegeben, die sie bei der längerfristigen Änderung ihres Verhaltens in Bezug auf den Straßenverkehr unterstützen sollen.

9. Fehlerhafte Information zur MPU glauben

Informieren Sie sich vielseitig und am besten bei offiziellen Stellen über die anstehende MPU. So können Sie Zeit sparen und sind schneller wieder mobil.

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