Hunde an die Leine

Gefährliches Hundevirus in Bayern aufgetaucht - es führt unweigerlich zum Tod

23.5.2022, 10:05 Uhr

Es gibt einige Hinweise zu beachten, um Hunde vor der Aujeszkyschen Krankheit zu schützen. © IMAGO/Silas Stein

Das Aujeszky-Virus wurde Anfang Mai im nördlichen Landkreis Landshut nachgewiesen - in einem erlegten Wildschwein. Für den Menschen besteht keine Gefahr. Doch für Haustiere - egal ob Hunde, Katzen oder auch Nutztiere wie Hausschweine und Kühe - hat eine Ansteckung fatale Folgen. Doch was ist das für eine Krankheit und wie kann man seine tierischen Mitbewohner schützen?

Das Landratsamt Landshut klärt in einer aktuellen Meldung auf: Es handelt sich um eine Herpes-Erkrankung. Diese wird beim Kontakt mit Speichel, Blut oder rohem Schweinefleisch übertragen. Übertragen wird das Virus von Wildschweinen und Ratten - jedoch überleben diese die Krankheit im Gegensatz zu den Haustieren. Die infizierten Tiere können lebenslang infektiös sein. Laut dem Landkreis Dillingen endet eine Infektion für Hunde und Katzen immer mit dem Tod.

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Nicht nur direkter Kontakt ist gefährlich

Ein tödliches Ende kann nicht nur der direkte Kontakt mit infizierten Wild- bzw. Hausschweinen nehmen: Auch eine Übertragung über Gegenstände und aus infizierten Tieren hergestellten Lebensmitteln ist möglich. Das Virus hält sich selbst in gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tage - und überlebt sogar für einige Zeit in Urin, Mist und Boden.

Eine Infektion ist bei Hunden zudem klar erkennbar: Auffälliges und aggressives Verhalten, Orientierungslosigkeit, Bewegungsstörungen, Speichelfluss, extremer Juckreiz und sogar Selbstverstümmelung können auftreten. Hunde, Katzen und andere Haustiere können sich in der Regel nicht untereinander anstecken. Doch außerhalb der eigenen vier Wände ist Achtsamkeit geboten. Das Veterinäramt Landshut gibt Ratschläge, worauf geachtet werden soll.

So können Hunde geschützt werden

Zunächst einmal sollen Hunde im Wald oder in Waldnähe an der Leine geführt werden - auf ausschließlich befestigten Wegen. Der Kontakt zu lebenden Wildschweinen sollte vermieden werden und von Luderplätzen und Wildtiersammelstellen sollte sich ferngehalten werden. Auch Ausflüge ins Unterholz können ein erhöhtes Risiko mit sich bringen: Das Aujeszky-Virus kann tagelang in den Ausscheidungen von Wildschweinen überleben. Zudem soll kein rohes (Wild-) Schweinefleisch oder Innereien an die Tiere verfüttert werden.

Es wird außerdem an Landwirte appelliert, Biosicherheitsmaßnahmen dringend einzuhalten und laufend zu überprüfen. Und auch Jäger können einen Beitrag leisten, indem sie den Schwarzwild-Aufbruch, weder am Hof noch auf den Luderplätzen, offen liegen lassen - ansonsten können sich auch ihre Jagdhunde anstecken.

Deutschland gilt seit 2003 als frei von der Aujeszkyschen Krankheit. Allerdings treten seit einigen Jahren in Deutschland immer wieder Fälle bei Wildschweinen auf. Auf Waldspaziergänge mit den Vierbeinern muss deswegen zwar nicht gänzlich verzichtet werden - doch Besitzer sollten vorsichtig sein und ihre Hunde nicht unbeaufsichtigt durch den Wald laufen lassen.