Befürchtetes "Großereignis"
Gletschersturz in der Schweiz: Zahlreiche Häuser zerstört - eine Person vermisst
28.05.2025, 17:02 Uhr
Der Großteil eines Gletschers oberhalb des Schweizer Dorfes Blatten ist abgebrochen und hat zusammen mit gewaltigen Geröllmassen einen großen Teil der zuvor evakuierten Siedlung zerstört.
Eine Person werde vermisst, berichtete der Sender SRF nach Angaben des regionalen Einsatzstabes. Es handle sich um das seit Tagen erwartete „Großereignis“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Der öffentlich-rechtliche SRF zeigte Aufnahmen von einer riesigen Staubwolke, die sich mit den Schuttmassen den Berg hinabwälzte. Durch den Abbruch werde der Fluss Lonza aufgestaut, berichtete das regionale Medienunternehmen Pomona Media. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt.
Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter drückte den Bewohnern von Blatten ihr Mitgefühl aus. „Es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert“, schrieb sie auf der Plattform X.
Es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert. Ich fühle in diesen Stunden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten. pic.twitter.com/BArZbIAQSn
— Karin Keller-Sutter (@keller_sutter) May 28, 2025
Gewaltige Schuttmassen
Auslöser dieser Ereignisse im südlichen Kanton Wallis war ein relativ langsam verlaufender Bergsturz am Kleinen Nesthorn, oberhalb des nun abgestürzten Birchgletschers. Durch das Abbröckeln des Kleinen Nesthorns lagerten sich in den vergangenen Tagen rund neun Millionen Tonnen Schuttmaterial auf dem Gletscher ab und übten Druck auf die Eismassen aus, wie Keystone-SDA berichtete.
Wegen der Gefahrenlage war das Dorf Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits vorige Woche kurzfristig ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
