Hunderte Meter mitgeschleift

Großeinsatz: Kind wird von Zug tödlich erfasst und mitgeschleift - Innenministerium eingeschaltet

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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3.2.2023, 08:27 Uhr
Bei einem Bahnunglück in Recklinghausen sind nach ersten Angaben des NRW-Innenministeriums zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. 

© Marcus Gayk, dpa Bei einem Bahnunglück in Recklinghausen sind nach ersten Angaben des NRW-Innenministeriums zwei Kinder von einem Güterzug erfasst worden. 

Der Vorfall sorgt für Betroffenheit in ganz Deutschland. Am Donnerstagabend hat ein Güterzug in Recklinghausen zwei Kinder erfasst. Für einen Zehnjährigen kam jede Hilfe zu spät, es verstarb an den schwerwiegenden Verletzungen. Das zweite Opfer - ein Neun Jahre alter Junge - sei schwer verletzt worden, wie ein Sprecher des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium noch am Abend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Nach einer Operation noch in der Nacht schwebe er aber "aktuell nicht mehr akut in Lebensgefahr".

Warum die Kinder von dem Zug erfasst wurden – derzeit noch unklar. Am Abend sei die Lage noch sehr unübersichtlich gewesen, die Polizei hielt sich mit weiteren Informationen zunächst noch zurück.

Für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte war es ein Großeinsatz. Laut Angaben eines Sprechers der Feuerwehr seien 35 Retterinnen und Retter im Einsatz gewesen. "Wir haben das Gleisbett abgesucht", erklärte der Sprecher gegenüber der dpa. Aufgrund der Dunkelheit wurde zudem eine Drohne eingesetzt, um sich ein besseres Bild über die Lage verschaffen zu können. Der Unglücksort befinde sich in Nähe zu einem früheren Güterbahnhof. Laut ersten Medieninformationen vom Abend erfasste der Zug "eine Gruppe von Menschen". Wie Bild, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und Westdeutscher Rundfunk (WDR) übereinstimmend berichten, wurden die Personen anschließend mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift.

Für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte war es ein Großeinsatz.

Für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte war es ein Großeinsatz. © Marcus Gayk, dpa

Die Bahnstrecke zwischen Gladbeck und dem Hauptbahnhof Recklinghausen wurde komplett gesperrt. Ebenso gab es Einschränkungen im Regionalverkehr der Zuglinien S9, RE2 und RE42, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bahn ebenfalls gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Fernverkehr sei hier nicht betroffen gewesen. Demnach soll sich das Unglück in Recklinghausen-Ost ereignet haben. Recklinghausen liegt im nördlichen Ruhrgebiet. Wie Aufnahmen des WDR zeigen, suchte eine Drohne das Gelände ab. Offenbar auch, um nach möglichen weiteren Opfern der Bahnstrecke zu suchen, wie ein WDR-Reporter berichtete.

Noch in der Nacht zum Freitag erklärte dann ein Polizeisprecher, dass es derzeit keine Hinweise auf ein drittes Opfer gebe. Der Unglücksort werde dennoch weiter kriminaltechnisch untersucht. Zudem kommen beide Kinder aus Recklinghausen, erklärte der Sprecher weiter.

Artikel wurde letztmals aktualisiert am 03.02.2023 um 8.29 Uhr.


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