„Hören Sie auf die Warnmeldungen“

Heftige Gewitter in Franken und der Oberpfalz: Weiterhin Hochwassergefahr in Deutschland

Verena Gerbeth

nordbayern.de

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dpa

21.5.2024, 16:46 Uhr
 Auch Oberfranken wurde im Mai 2024 mehrmals Zeuge von lauten Gewittern und Starkregen. (Symbolbild)

© NEWS5  Auch Oberfranken wurde im Mai 2024 mehrmals Zeuge von lauten Gewittern und Starkregen. (Symbolbild)

Nach Dauerregen und Überschwemmungen im Südwesten blieb es am Pfingstmontag größtenteils trocken. Doch nun ziehen die nächsten Gewitterfronten auf. Am Dienstagnachmittag traf es vor allem die Oberpfalz und Teile Oberfrankens. Städte wie Bamberg oder Coburg sind betroffen.

Für diese Teile Nordbayerns gilt noch bis zum späten Nachmittag eine Warnmeldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). „Von Südosten ziehen Gewitter auf. Dabei gibt es Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 25 l/m² pro Stunde sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 km/h“, meldete die Behörde. Auch kleinkörniger Hagel fiel erneut in der Region.

Die Unwetterfronten dürften im Verlaufs des Dienstags nach Norden weiterziehen. Insgesamt bleibt die Wetter-Situation in Deutschland angespannt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rief angesichts der vielen Unwetter dazu auf, Unwetterwarnungen ernst zu nehmen: „Hören Sie auf das, was an Warnmeldungen kommt!“

In Nordrhein-Westfalen hielten Meteorologen stellenweise ebenfalls Unwetter mit Starkregen für wahrscheinlich, vor allem in der Südwesthälfte und in Teilen der Mitte des Bundeslandes. Am Mittwoch soll es ruhiger werden - auch wenn einzelne Gewitter und vor allem im Süden Baden-Württembergs starke bis stürmische Böen weiter möglich sind.

Welche Regionen sind am Mittwoch besonders betroffen?

Der Vorhersage zufolge liegt der Schwerpunkt der Starkregenfälle und Gewitter von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark - also die Regionen im Norden und Nordosten, die bislang nicht von stärkeren Unwettern betroffen waren. „Hier besteht am Mittwoch Unwettergefahr durch Gewitter und kräftige Regenfälle, während der Rest des Landes aufatmen kann“, sagte DWD-Meteorologe Marco Manitta. Es seien Unwetter mit 30 bis 50 Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich.

Wann kehrt bundesweit wieder Ruhe ein?

Nach längerer Entspannung sieht es vorerst nicht aus. „Leider bleibt das Unwetterpotenzial auch in den nächsten Tagen erhöht. Eine längere trockene Witterungsphase ist nicht in Sicht“, sagte Manitta mit Blick auf den Norden und Nordosten. Am Donnerstag rechnet der DWD im Raum Vorpommern noch örtlich mit Stark- oder Dauerregen bei Regenmengen zwischen 20 und 40 Litern pro Quadratmeter in mehreren Stunden.

Am Freitag verschiebt sich die Front wieder etwas nach Süden. Der Schwerpunkt liegt dann voraussichtlich in NRW und dem Norden von Rheinland-Pfalz. Am Samstag hält der DWD vor allem in der Nordhälfte lokal schwere Gewitter mit Starkregen für wahrscheinlich.

Wie geht es im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach dem Hochwasser weiter?

Auch wenn weiterer Niederschlag gemeldet ist, gibt es hier vorläufig Entwarnung. Nach neuesten Informationen könne „das Wettergeschehen herabgestuft“ werden, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost. Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen, im Saarland starb eine 67-jährige Frau.

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