Es wird immer wärmer

Heiße Tage und Sommer gab es auch früher schon - Klimawandel damit nicht widerlegt

Alicia Kohl

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20.7.2022, 14:47 Uhr
In Zukunft wird es noch mehr heiße Tage geben. Eine Erfrischung ist da zu jeder Gelegenheit willkommen.

© IMAGO/Jochen Eckel In Zukunft wird es noch mehr heiße Tage geben. Eine Erfrischung ist da zu jeder Gelegenheit willkommen.

Der Deutsche Wetterdienst hat festgelegt, dass ein Tag als Heißer Tag zählt, wenn die höchste Temperatur über 30 Grad liegt. Als Sommertag gilt er bereits ab 25 Grad. Im Jahr 2021 gab es gemittelt über die Fläche Deutschlands 4,6 solcher Heißer Tage. Damit war es lange nicht das Jahr mit den meisten heißen Tagen. Dabei kann es aber sein, dass es in vielen Orten in Deutschland an mehr als nur vier bis fünf Tagen über 30 Grad hatte. Die Zahl von 4,6 heißen Tagen im Jahr 2021 kommt so zustande, dass die Werte von allen Messstationen des DWD in Deutschland verwendet und miteinander verrechnet werden. Dadurch entsteht ein Durchschnittswert für ganz Deutschland.

So gab es in den Jahren 2003, 2015 und 2018 zwischen 18 und 20 solcher Tage, an denen die Temperatur in Deutschland die 30 Grad überschritt. Neun der zehn wärmsten Tage überhaupt wurden im Jahr 1994 gemessen. Obwohl die Sommer mit den meisten und heißesten Tagen also zum Teil doch einige Jahre zurückliegen, heißt das nicht, dass es den Klimawandel nicht gibt.

Laut DWD-Analysen traten sechs der zehn wärmsten Sommer der Messgeschichte in diesem Jahrtausend auf, acht davon nach 1992, und die fünf wärmsten Jahre waren in Deutschland außerdem alle nach 2000 zu messen. An der Spitze steht dabei der Sommer 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad. Betrachtet man die Temperaturen über einen längeren Zeitraum, wird der Klimawandel ebenso deutlich: Der DWD hat zwischen 1881 und 2021 einen Anstieg der Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt in Deutschland um 1,6 Grad festgestellt.

Gefahr für menschliche Gesundheit

Klimamodellierungen zeigen deutlich, dass Deutschland in Zukunft länger anhaltende Hitzeperioden und damit auch eine steigende Anzahl Heißer Tage erwarten. Laut Berechnungen des DWD wird es in den kommenden Jahren im Jahresdurchschnitt außerdem bis zu ein Grad wärmer werden als in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Die stetigen Erhöhungen der Temperaturen können nicht nur für den Planeten sondern auch für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden. Durch Hitze und hohe Lufttemperaturen wird der menschliche Körper einerseits direkt belastet, was sich beispielsweise durch Kreislaufprobleme zeigt. Andererseits kann die heiße Witterung auch zu Verunreinigungen der Atemluft führen, was wiederum Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstärken kann. Durch hohe Lufttemperatur und intensive Sonneneinstrahlung wird außerdem Ozon in Bodennähe gebildet, wodurch Augen und Atemwege gereizt werden. Diese Hitzebelastungen können also bestehende Erkrankungen der Atemwege verstärken, aber auch allergischen Reaktionen auslösen.

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