Todesfalle
In höchster Not gerettet: Kleine Füchsin stirbt beinahe in Osterfeuer
22.04.2022, 11:12 Uhr
Osterfeuer sind ein weit verbreiteter Brauch in Deutschland und alljährlich finden beim Abbrennen der teilweise über Wochen und Monate aufgeschütteten Holz- und Reisighaufen viele Tiere den Tod. In Hamburg-Reitbrook wurde am Ostersamstag ein solches Feuer einer Fuchsfamilie fast zum Verhängnis.
Wie der Hamburger Tierschutzverein von 1841 (THV) in einer Pressemitteilung schreibt, wurde die junge Füchsin am Ostersonntag ins Tierheim gebracht. Das Tier hatte nicht nur versengtes Fell, sondern auch Verbrennungen im Gesicht, an den Ohren und an den Pfoten. Dazu kam noch eine Rauchvergiftung. Beim Abrennen des Osterfeuers sollen zwei weitere Welpen aus dem Holzstoß geflohen sein. Ob sie überlebt haben, ist unbekannt. Es lasse sich zudem nicht ausschließen, dass weitere Tiere in dem Feuer umgekommen sind, so der THV.
Aufpäppeln mit Welpenmilch
Janet Bernhardt, Vorsitzende des Tierschutzvereins, und ihr Mann haben die Pflege des verletzten Tiers übernommen und füttern die Füchsin alle paar Stunden mit angerührter Welpenmilch. Zudem bekommt sie regelmäßig Infusionen und Brandsalbe aufgetragen. "Die Kleine ist tapfer und scheint auf dem Weg der Besserung zu sein. Zumindest ist ihr Appetit groß und auch feste Nahrung kann sie schon aufnehmen", so Bernhardt.
Warnung vor dem Abbrennen von Osterfeuern
Viele Tier- und Umweltschutzorganisationen warnen seit Jahren vor den Gefahren beim Abbrennen von Osterfeuern oder dem Verbrennen von Reisighaufen, die schon länger liegen. Wenn schon nicht auf das Abbrennen verzichtet wird, dann sollte das Material vor dem Anzünden umgeschichtet werden, so der Ratschlag. Nur so hätten die darin lebenden Tiere eine gewissen Chance, noch die Flucht zu ergreifen.
Im Fall der geretteten jungen Füchsin geht die Vorsitzende des Tierschutzvereins davon aus, dass das Tier noch ein paar Monate aufgepäppelt werden muss. Ziel sei die spätere Auswilderung. Sollte sich die Füchsin dann schon zu sehr an die Menschen gewöhnt haben, will Janet Bernhardt nach einer Unterbringungsmöglichkeit in einem Wildtiergehege Ausschau halten.
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