Von russischen Truppen getötet?

Junge Ukrainerin bringt Futterlieferung in Tierheim - und wird auf dem Heimweg erschossen

Oliver Haas

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06.03.2022, 21:01 Uhr
Zahlreiche Flüchtlinge versuchen, das Land zu verlassen. Wer in der Ukraine bleibt, muss um sein Leben fürchten.

© IMAGO/xcitepress/Finn Becker, IMAGO/xcitepress Zahlreiche Flüchtlinge versuchen, das Land zu verlassen. Wer in der Ukraine bleibt, muss um sein Leben fürchten.

Zusammen mit zwei weiteren freiwilligen Helfern war die 26-jährige Anastasiia Yalanskaya laut Focus zu einem Tierheim gefahren, das etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt. Sie brachten der Einrichtung Futter, die Tiere hatten bereits mehrere Tage ohne Nahrung auskommen müssen. Auf dem Heimweg wurden die drei Ehrenamtlichen offenbar erschossen.

Noch wenige Stunden vor ihrem Tod postete Anastasiia noch eine Instagram-Story - auf dem Rücksitz eines Autos, umgeben von Tüten mit Tiernahrung. Als ihre beste Freundin längere Zeit nichts mehr von der 26-Jährigen hörte, meldete sie sich bei den Eltern der drei. Die freiwilligen wurden erschossen im Fahrzeug gefunden, berichtet etwa die Journalistin Ashleigh Stewart auf Twitter.

Erschossen im Wagen aufgefunden

Freunde und Familie von Anastasiia Yalanskaya äußerten sich gegenüber dem kanadischen Nachrichtenportal Global News. Für die Angehörigen ist klar, dass das Auto gezielt von russischen Truppen attackiert wurde. Es soll mit schwerem Geschütz beschossen worden sein. Offiziell bestätigen lassen sich die Angaben bislang nicht. "Sie wollte jedem im Umfeld helfen. Ich habe sie gebeten über Evakuierung nachzudenken, aber sie wollte nicht hören", sagte ihr Ehemann Yevhen Yalanskyj dem Nachrichtenportal.

Der russische Präsident Wladimir Putin bestreitet zwar, dass Zivilisten von den russischen Truppen absichtlich angegriffen werden, allerdings wurden laut UN-Schätzungen bislang 364 Zivilisten getötet und weitere 759 Menschen durch die Kampfhandlungen verletzt (Stand 6. März 2022).

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