Kaum Umsatz
Kein Jahr alt - Aldi nimmt Eigenmarke aus dem Sortiment
30.11.2023, 15:41 UhrEdeka hat "gut und günstig", Rewe hat "ja" und Aldi-Süd hat "Einfach gut" - oder besser gesagt, Aldi-Süd "hatte" "Einfach gut". Praktisch jeder Supermarkt oder Discounter hat seine Eigenmarken, die in der Regel von den Originalherstellern unter anderem Namen produziert werden. Mit diesen versuchen die Konzerne, die Markenprodukte namhafter Hersteller zu unterbieten und das mit einigem Erfolg: So lag der Anteil von Eigenmarken am Umsatz des Lebensmitteleinzelhandels 2022 laut "Statista" bei über 40 Prozent.
Auch der Handelsriese Aldi-Süd dürfte sich einiges erhofft haben, als er im April dieses Jahres seine neue Eigenmarke mit dem Namen "einfach gut" in den Handel brachte. Diese sollte laut "RTL" sogar die eigenen Produkte unterbieten. So kostete zum Beispiel der normale Aldi-Toast 1,19 Euro, der von "Einfach gut" gerade mal 89 Cent. Das gleiche Prinzip galt für Marmorkuchen und Brot. Möglich gemacht wurden die niedrigen Preise durch Einsparungen an der Verpackung oder verzichtbaren Zutaten.
Genau diese Taktik scheint dem Discounter nun zum Verhängnis geworden zu sein: Wie der "Münchener Merkur" unter Berufung auf die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hatte Aldi seine neue Eigenmarke kaum beworben und sie somit selbst zu einem Dasein als Ladenhüter verdammt. Zudem nahmen die neuen Produkte den anderen Angeboten den Umsatz weg. Eine Gewinnsteigerung war mit "Einfach gut" folglich nicht möglich.
Aus diesen Gründen nahm Aldi wohl jetzt seine neue Eigenmarke fast gänzlich vom Markt. Einzig Toastbrot gibt es noch unter dem Namen. Stattdessen will sich der Konzern wieder verstärkt auf seine bereits bestehenden Eigenmarken, wie das Bio-Label "Nur in Natur" oder "Fair & Gut" konzentrieren. Allgemein könnten Eigenmarken zunehmend bedroht sein, denn trotz ihres hohen Marktanteils werden sie für die Hersteller aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise zunehmend unprofitabler. Sie setzen zunehmend wieder auf ihre Originalprodukte.