Widerspruch möglich
KI direkt im WhatsApp-Chat: Meta führt neue Funktion ein - Verbraucherzentrale warnt
22.05.2025, 18:50 Uhr
Einige begegnen ihnen mit Skepsis, andere nutzen sie nahezu für alles. Klar ist jedoch, dass Künstliche Intelligenzen (KI) längst nicht mehr nur für spezifische Anwendungen gedacht sind, sondern mittlerweile alle Facetten des modernen Lebens beeinflussen. Auch Tech-Riese Meta zieht mit - und weitet unter anderem auf WhatsApp seine KI-Offensive aus.
Wie Messengerdienst WhatsApp am Mittwoch ankündigt, kann ab sofort die Meta AI direkt in Chats miteingebunden werden. Sobald Nutzerinnen und Nutzer den Tag @Meta AI in ihren Einzel- oder Gruppenchat nutzen, stellt das KI-Modell den Beteiligten direkt im Chat Antworten bereit.
Die KI kann somit als Chatpartner dienen, kann Fragen beantworten und Ratschläge geben. Andere Mitglieder im Chat sehen die Nachrichten an die KI sowie die Antwort der KI, teilt WhatsApp mit.
Nach Angaben des Nachrichtendienstes kann Mutterkonzern Meta nach KI-Erwähnung nur auf die Nachrichten zugreifen, in welchen die KI explizit erwähnt wird. „Meta kann keine anderen Nachrichten in deinen persönlichen Chats lesen“, betont das Unternehmen.
Wie sicher ist die KI im Chat?
Ab dem 27. Mai 2025 ändern sich jedoch Metas Nutzungsbedingungen: Wie das Unternehmen ankündigt, will es ab Ende Mai neben öffentlichen Informationen auch „Interaktionen mit KI bei Meta-Features“ verwenden, um ihre KI zu verbessern.
Meta verarbeitet auch Nachrichten, in denen mit der Meta-AI kommuniziert wird, erklärt die Verbraucherzentrale. Ab diesem Zeitpunkt sind diese Teile der Kommunikation nicht mehr Ende-zu-Ende verschlüsselt und sind damit „öffentlich“. „Alle Anfragen und Nachrichten, die an den KI-Chatbot geschickt werden, können also doch für das Training von KI bei Meta verwendet werden. Sie sollten daher sorgsam mit Ihren Daten umgehen, wenn Sie ‚Meta AI‘ nutzen, egal in welchem Dienst (also egal, ob bei WhatsApp, Facebook oder Instagram)“, mahnen die Verbraucherschützer.
Wer dem KI-Training widersprechen möchte, sollte dies spätestens bis zum 26. Mai machen. Danach können die eigenen Daten nämlich zum Teil der KI werden „und lassen sich daraus nicht mehr zurückholen oder löschen“, betont die Verbraucherzentrale.
Für den Widerspruch können eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer ein bei Facebook und Instagram bereitgestelltes Formular verwenden. Erheben die Betroffenen erst nach dem 27. Mai Einspruch, dann wird sich dieser wohl nur noch auf Daten beziehen, die ab dem Zeitpunkt des Widerspruches veröffentlicht werden.