"Letzte Generation"

Kleber zu stark: Klimaaktivist muss von Straße geflext werden - Bohrhammer im Einsatz

Stefan Besner

Online-Redaktion

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12.12.2022, 18:36 Uhr
"Wir sind in einem Klimanotstand und nichts wird gemacht.", sagte eine Aktivistin zur Begründung der Aktion. 

© Peter Zschunke, dpa "Wir sind in einem Klimanotstand und nichts wird gemacht.", sagte eine Aktivistin zur Begründung der Aktion. 

Eine bessere Werbung kann man sich als Kleber-Hersteller wohl kaum vorstellen: In Mainz verwendete ein Klima-Aktivist ein derart wirkungsvolles Gemisch, dass alle üblichen Befreiungsversuche mit Olivenöl oder Lösungsmittel scheiterten. Am Ende musste schweres Gerät anrücken, um die förmlich mit der Straße verwachsene Hand doch noch freizubekommen.

Tempolimit und dauerhaftes 9-Euro-Ticket

Sechs Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockierten nach Informationen des SWR am Freitag in Mainz den Verkehr. Vier der Aktivisten klebten sich mit Sekundenkleber fest, zwei weitere setzten sich daneben, allerdings ohne sich festzukleben, damit im Notfall die Rettungsgasse nicht blockiert wird. Die Aktion führte zu größeren Staus. Den Aktivisten geht es um mehr Aufmerksamkeit für die Klimakatastrophe, die auf uns zurollt. Sie fordern nach eigenen Angaben ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket. Ziel sei es, durch diese Maßnahmen CO2 einzusparen.

Mit Flex und Bohrhammer

Wie der Stern berichtet, war es die erste Aktion der sogenannten "Letzten Generation" in Rheinland-Pfalz. Und die machte gleich mächtig Schlagzeilen. Während die Hände der übrigen Aktivisten von der Straße gelöst werden konnten, hatte ein Mann eine Kombination aus Sekundenkleber und Sand verwendet, die allen handelsüblichen Maßnahmen hohnsprach. Das Gemisch hielt dermaßen fest, dass Bauarbeiter anrückten, die die Hand letztlich mit Bohrhammer und Flex freimeißeln und -schneiden mussten, samt Belag. "Ziviler Ungehorsam hat in unserer Geschichte gezeigt, dass er ein sehr effektives Mittel ist, gerade, wenn andere friedliche Mittel versagen.", erklärte der Aktivist, dessen Kleber ebenfalls ausgesprochen effektiv war. Er blieb bei der Aktion unverletzt.

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