In Lebendfalle getappt

Kurioser Fund in Südaustralien: Scheinbar ausgestorbenes Tier wieder aufgetaucht

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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30.9.2023, 16:27 Uhr
Eigentlich hat ein Farmer in Südaustralien mit einer Katze gerechnet - stattdessen fand er einen Riesenbeutelmarder vor.

© imago stock&people Eigentlich hat ein Farmer in Südaustralien mit einer Katze gerechnet - stattdessen fand er einen Riesenbeutelmarder vor.

Der Landwirt wollte den Übeltäter stellen, der sich immer wieder über seine Hühner hermachte, berichtet der "Guardian". Er schoss ein Foto von dem Tier, daraufhin platzierten die Behörden eine Lebendfalle vor seinem Hühnerstall. „Ich hatte erwartet, eine Katze zu finden, aber stattdessen habe ich dieses kleine Tier entdeckt“, erzählt der Landwirt dem Lokalsender "ABC South East SA".

Wie der Marder zu dem Farmer gelang, ist unklar. Möglicherweise ist er aus der Gefangenschaft entkommen, oder er ist sehr lange alleine durch die Gegend geirrt. Möglicherweise ist er aber auch Teil einer Reliktpopulation, die bisher niemand entdeckt hat. Jedenfalls brachten die Ranger das Beuteltier zum Tierarzt. Der fand keinen Mikrochip und behandelte den Marder gegen Räude. Nun soll er wieder in der Nähe des Landwirtes in die Freiheit entlassen werden. Die Ranger wollen mit Kameras und Fallen überwachen, ob es noch mehr Riesenbeutelmarder in der Umgebung gibt. Einheimische sollen Sichtungen gerne melden, selbst aber keine Fallen aufstellen.

Seit den 1880er Jahren wurden keine Riesenbeutelmarder mehr im Süden des Landes gesichtet, berichtet die "Australian Conservation Foundation". In der Mitte des Landes und auf Tasmanien kommt die Art noch vor, gilt aber als stark gefährdet. Die Umweltschutzorganisation geht davon aus, dass nur noch etwa 14.000 Tiere in freier Wildbahn leben. Die Population gehe immer weiter zurück. Die größten Bedrohungen für die Beuteltiere sei die Zerstörung des Lebensraums durch Abholzung, Bebauung und Buschbrände. Außerdem konkurrieren eingeführte Arten wie Rotfüchse oder Wildkatzen um ihre Nahrung - oder töten die Riesenbeutelmarder direkt.

Nach dem Tasmanischen Teufel ist der Riesenbeutelmarder das zweitgrößte noch lebende fleischfressende Beuteltier der Welt. Er wird bis zu 45 Zentimeter lang und kann bis zu fünf Kilogramm schwer werden.