Peta legt nach, Betreiberin meldet sich zu Wort

Misshandlung in bayerischer Hundepension: Weitere erschreckende Videos veröffentlicht

Cora Krüger

Online-Redakteurin

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21.12.2023, 12:31 Uhr
Ein Screenshot aus dem veröffentlichten Video. Darin zu sehen: Ein Mann, der die anwesenden Hunde tritt und gewaltsam an ihren Halsbändern durch die Luft schleudert.

© PETA Deutschland Ein Screenshot aus dem veröffentlichten Video. Darin zu sehen: Ein Mann, der die anwesenden Hunde tritt und gewaltsam an ihren Halsbändern durch die Luft schleudert.

Ein erstes Video, das von der Tierrechtsorganisation Peta Anfang Dezember veröffentlicht wurde, hatte sich rasant verbreitet. Darin zu sehen: Ein Pfleger der Pension, der Hunde mehrfach tritt, an den Ohren zieht, bis diese aufjaulen, sie an ihren Halsbändern in die Höhe schleudert oder sich mit seinem gesamten Gewicht auf sie setzt. Da der Mann jedes Mal unterschiedliche Kleidung trägt, ist davon auszugehen, dass die Aufnahmen von verschiedenen Tagen stammen. Dabei handelt es sich bei der betroffenen Hundepension um eine angesehene Einrichtung in München, die bislang im Netz fast durchweg positive Rezensionen vorzuweisen hatte. "Es gibt keine bessere Hundepension in München", heißt es da, oder: "Mein Hund kann es kaum erwarten morgens hingebracht zu werden und wedelt fröhlich mit dem Schwanz am Tor".

Zeitraum von über drei Jahren

Die Aufnahmen, die Peta Anfang des Monats auf Instagram verbreitet hatte und ihnen nach eigenen Angaben über ihr Kontaktformular "Tierquälerei melden" zugeschickt worden waren, stammen demnach aus dem Zeitraum 2020 bis Herbst 2023. Wie die Organisation mitteilt, hätten sie seitdem zahlreiche Nachrichten von Menschen erreicht, die befürchten, dass ihre Vierbeiner ebenfalls Opfer von Misshandlung in der Hundepension geworden sein könnten.

"Viele berichten davon, dass ihr Vierbeiner seit der Unterbringung in der Hundepension ein Angstverhalten gegenüber Menschen – insbesondere Männern – zeigt oder schreckhafter und zurückhaltender ist. Andere berichten von Magen-Darm-Beschwerden, Einnässen oder sogar offensichtliche Verletzungen an den Tieren", heißt es in einer Mitteilung. Um den Besitzerinnen und Besitzern die Identifikation ihrer Vierbeiner zu erleichtern, habe man sich nun dazu entschieden, das komplette zugespielte Videomaterial aus der Einrichtung zu veröffentlichen.

Mehrere Strafanzeigen gestellt

Wie die Polizei München gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" mitteilte, hätten bereits mehrere Hundebesitzer Strafanzeige gestellt. Sie hätten ihre Tiere auf dem bislang veröffentlichten Material wiedererkannt. Auch die Besitzerin der Hundepension meldete sich inzwischen zu Wort. "Ich bin zutiefst erschüttert und schockiert über die jüngsten Berichte, die Isarpfoten mit den inakzeptablen und grausamen Handlungen in meiner Hundebetreuung in Zusammenhang bringen", heißt es auf der Website. Sie plane ihrerseits, selbst Anzeige erstatten.

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