Hepatitis-Gefahr

Mit Viren verseucht? RKI warnt vor Tiefkühl-Erdbeeren

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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2.10.2023, 09:25 Uhr
Das RKI hat tiefgekühlte Erdbeeren als HAV-Überträger im Verdacht. 

© Andre Bonn via www.imago-images.de Das RKI hat tiefgekühlte Erdbeeren als HAV-Überträger im Verdacht. 

Im Januar 2022 habe das RKI zum ersten Mal von acht Fällen aus zwei Bundesländern gehört, bei denen HAV-Ausbrüche möglicherweise im Zusammenhang mit verseuchten Lebensmitteln standen, erklärt das Institut in einem Bericht. Seitdem habe es 55 weitere Fälle in zehn Bundesländern sowie vier Verdachtsfälle gegeben.

Das RKI sieht auch in den Fällen einen Zusammenhang mit tiefgekühlten Erdbeeren - und zwar von verschiedenen Marken und in verschiedenen Supermärkten. Das Virus ist sehr stabil und kann den Konsumenten trotz der Minusgrade gefährlich werden.

HAV kann neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl zu starkem Juckreiz, einer vergrößerten Leber, die Bauchschmerzen verursacht, und einer vergrößerten Milz führen. Außerdem kann es bei einer Infektion passieren, dass die Galle nicht mehr richtig arbeiten kann und sich ein Scharlach-ähnlicher Hautausschlag bildet, erklärt das RKI. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von zwei bis drei Monaten vollständig. Für ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen kann HAV gefährlicher werden. Im Schnitt sterben 0,002 Personen daran. Wer einmal krank war, ist lebenslang immun.

Ein Medikament gegen HAV gibt es nicht, schreibt das RKI. Ärztinnen und Ärzte können lediglich die Symptome behandeln. Prävention gibt es aber: Wer gegen HAV geimpft ist, hat einen 95-100-prozentigen Schutz gegen das Virus und kann weiterhin bedenkenlos Tiefkühlerdbeeren verspeisen.

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