Vorgänger der E-Mail

Nach 178 Jahren: Diese Dienstleistung stellt die Deutsche Post zum Jahresende ein

Alice Vicentini

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29.12.2022, 13:14 Uhr
Die Deutsche Post schafft ihren Telegramm-Dienst bis zum Jahresende.

© IMAGO/Revierfoto Die Deutsche Post schafft ihren Telegramm-Dienst bis zum Jahresende.

Ein Dienst mit einer langen Tradition: Das Telegramm löste im 19. Jahrhundert eine Revolution aus. In einer Epoche, wo nur wenige Haushalte überhaupt ein privates Telefon besaßen, ließen sich so Nachrichten an den Empfänger weiterleiten. Erstmals gelang es dem US-Amerikaner Samuel Morse, der 1844 durch den Bau einer rund 60 Kilometer langen Verbindung zwischen Baltimore und Washington die ersten Worte morste. Auch Jahrzehnte später blieb das Telegramm beliebt. Trotz der Erfindung und Verbreitung von Telefonen verzeichnete die Deutsche Bundespost 1978 den Versand von 13 Millionen Telegrammen innerhalb der Bundesrepublik.

Doch das Internetzeitalter machte dem Telegramm letztendlich zu schaffen. So erreichte die Nachfrage nach dem Dienst so geringe Zahlen, dass es bereits in vielen Ländern abgeschafft wurde. Die Deutsche Post hielt bislang an dem Service fest, stellte die Botschaften aber nur noch innerhalb der Bundesrepublik zu, berichtet der Spiegel.

Nun die endgültige Entscheidung: Das Telegramm wird bis zum Jahresende eingestellt. Das ist das Ende einer Ära. Telefone, E-Mails und Textnachrichten lösen ihren Vor-Vorgänger nun definitiv ab. Wer heute noch Nachrichten per Telegramm übermitteln möchte, muss es bis spätestens am 31. Dezember 2022 machen. Der Dienst kostet bei der Deutschen Post 12,57 Euro für die Mini-Version mit 160 Zeichen bzw. 17,89 Euro für die Maxi-Version mit 480 Zeichen. Mit Schmuckblatt wird ein Aufpreis fällig - 16,67 Euro bzw. 21,98 Euro ist der Preis dafür.