Molekularforschung

Nach bahnbrechender Entdeckung: Revolution in der Solarenergie?

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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10.10.2023, 07:50 Uhr
Die Solarenergie ist ein essenzieller Bestandteil der regenerativen Energiegewinnung. US-Forscher machten jetzt eine Entdeckung, die den Wirkungsgrad von Solarzellen künftig drastisch erhöhen könnten (Symbolbild).

© IMAGO/Joa Souza Die Solarenergie ist ein essenzieller Bestandteil der regenerativen Energiegewinnung. US-Forscher machten jetzt eine Entdeckung, die den Wirkungsgrad von Solarzellen künftig drastisch erhöhen könnten (Symbolbild).

Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Permanent befinden sich Wissenschaftler auf der Suche nach effizienten, CO₂-neutralen Energiequellen, um Kernenergie, Kohlekraftwerke oder Ölheizungen endgültig ins Reich der Vergangenheit zu verbannen. Wind- und Solarenergie sind ein wichtiger Schritt weg von fossilen Energieträgern, sind aber wetterabhängig und erfahren oft heftigen Widerstand aus der Zivilbevölkerung. Und Kernfusionskraftwerke scheinen derzeit noch fast so utopisch wie die erfolgreiche Suche nach dem Perpetuum Mobile.

Umso interessanter, dass Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten an anderer Stelle ein Durchbruch bei der Suche nach beinahe grenzenloser Energie gelungen sein könnte - zumindest laut einer Studie, im "Journal of the American Chemical Society" erschienen ist. Die Forscher untersuchten ein Molekül namens Azulen. Dabei handelt es sich um eine Kohlenwasserstoffverbindung, die blaues Licht ausstößt - das Molekül kann Energie durch Fluoreszenz umwandeln.

Sollte es den Wissenschaftlern gelingen, den Ablauf dieses Prozesses zu verstehen, könnte man in Zukunft Moleküle nachbauen, die in der Lage sind, die Photonen der Sonne effizienter in nutzbare Elektrizität umzuwandeln. Das Magazin "BGR" schreibt gar von einem Schritt hin zu unerschöpflicher Energie - zumindest aber würde die Technologie den Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich erhöhen.

Nächste Stufe der Solarzellen-Evolution

Ein weiterer Schritt also in der Evolution der Solarzelle: War die erste Solarzelle aus dem Jahr 1883 noch nicht einmal in der Lage, ein Prozent der Photonen der Sonnenstrahlen in nutzbaren Strom umzuwandeln, gibt es mittlerweile Modelle mit deutlich höherem Wirkungsgrad: Erst im Mai 2022 hatte das Fraunhofer-Institut verkündet, die effizienteste Solarzelle der Welt entwickelt zu haben - mit einem Wirkungsgrad von knapp 48 Prozent.

Sollte es den Forschern gelingen, das Azulen-Geheimnis zu entschlüsseln, könnte dieser Wert wohl pulverisiert werden. Noch aber steckt die Technologie aber noch nicht einmal in den Kinderschuhen.