Zwei offizielle Routen
Nacktwandern in Deutschland: Hier können Sie die Natur hautnah erleben
21.03.2023, 13:11 Uhr
Die Freikörperkultur (FKK) hat eine lange Tradition in Deutschland. Bereits im 19. Jahrhundert entstand der erste FKK-Verein. Seitdem hat die Lebenseinstellung viele Anhängerinnen und Anhänger gefunden. Wer dachte, dass FKK sich auf bestimmte Abschnitte am Strand beschränkt, irrt sich jedoch gewaltig. In Deutschland gibt es bereits seit einigen Jahren bestimmte Wanderrouten, speziell für nackte Menschen.
Dort kann man alleine oder in Gruppen im Adams- bzw. Evakostüm durch die Natur spazieren und die Umgebung mit wirklich allen Sinnen genießen. So befremdlich das für viele auch klingen mag, der Gedanke hinter der Freikörperkultur ist eigentlich recht simpel. Laut des deutschen Verbandes für Freikörperkultursteht das Bedürfnis der Harmonie und des Einklangs mit der Natur im Mittelpunkt. Nasse Badekleidung oder verschwitzte Sportshirts empfinden die Mitglieder oft als störend, weshalb sie lieber nackt unterwegs sind.
Zwei offizielle Nackt-Routen
Falls Sie neugierig geworden sind und bei ihrer nächsten Wandertour gerne einmal die Hüllen fallen lassen wollen, sind Sie auf den sogenannten Naturistenwegen genau richtig. Davon gibt es in Deutschland gleich zwei Stück, die offiziell anerkannt sind. Dazu zählt laut der Website naturistenweg.de der Harzer Naturistenstieg. Dieser befindet sich in der Nähe von Wippra im Ost-Harz und wurde 2010 eröffnet. Er ist insgesamt 13 km lang. Das Magazin Travelbook gibt an, dass diesen Weg nur Naturisten benutzen.
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Der andere Weg befindet sich in der Lüneburger Heide, etwa 50 Kilometer südlich von Hamburg. Der Naturistenweg Undeloh begeistert seit 2012 bekleidete und unbekleidete Menschen. Der Weg ist 10 Kilometer lang, denn die ursprüngliche Strecke musste gekürzt werden. Zu oft haben die Leute den Weg verlassen und sind im Naturschutzgebiet umherspaziert.
Beide Wege sind gut markiert, sollte man sich jedoch verlaufen, rät naturistenweg.de , sich etwas überzuziehen, um Ärger zu vermeiden. In Glüsingen bei Niedersachsen gibt es ein ganzes FKK-Gebiet. Das ist zwar nicht offiziell genehmigt, allerdings stört sich seit über 80 Jahren niemand an den Nackten im Wald. Dort befindet sich ein Campingplatz mit vielen Stellplätzen für Wohnwägen oder Zelte. Im angrenzenden Waldgebiet können die Besucherinnen und Besucher Wanderungen von fünf bis 25 Kilometer unternehmen und die Kultur des Nacktseins in vollen Zügen genießen.