Gesundheit

Neue Studie: 10.000? So viele Schritte sollten Sie wirklich täglich gehen

sde

12.9.2023, 21:25 Uhr
Schon 4.000 Schritte am Tag können die Gesundheit positiv beeinflussen.

© Thomas Warnack, dpa Schon 4.000 Schritte am Tag können die Gesundheit positiv beeinflussen.

Fitness-Influencer predigen es, diverse Health-Apps auf dem Smartphone oder Tracking-Uhren haben den Standard-Wert bereits voreingestellt: Wer jeden Tag mindestens 10.000 Schritte geht, lebt angeblich gesünder. Das ist gar nicht falsch: Bewegung ist freilich gesund, nur reichen auch schon deutlich weniger Schritte am Tag, um dem Körper etwas Gutes zu tun.

Eine Studie mit fast 227.000 Teilnehmern, die im August im European Journal of Preventive Cardiology veröffentlicht wurde, belegte nun, dass rund 4.000 Schritte täglich schon das allgemeine Sterberisiko senken können. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt bereits bei knapp 2.400 Schritten pro Tag. Konkret zeigt die Studie, dass eine Steigerung um 1.000 Schritte pro Tag schon zu einer signifikant niedrigen Gesamtmortalität von 15 Prozent führen kann. Die kardiovaskuläre Sterblichkeit sinkt bei 500 zusätzlichen Schritten am Tag um sieben Prozent.

Die Regel, für einen gesunden Lebensstil täglich 10.000 Schritte, also gut acht Kilometer und je nach Tempo 80 bis 150 Minuten zu gehen, ist also deutlich zu hoch angesetzt, aber dennoch nicht aus der Luft gegriffen: Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Prof. Christine Joisten von der Sporthochschule Köln, dass die 10.000-Schritte-Marke ein wichtiges Indiz für die erfolgreiche Blutdruck- und BMI-Senkung sei.

Grundsätzlich ist aber ein "Mehr an Bewegung" bereits gut für die Gesundheit, insbesondere zur Vorbeugung von Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Wie Joisten im dpa-Bericht zitiert wird, trage körperlich Aktivität auch zur Alzheimer-Prävention bei. Als weitere Vorteile nannte sie den positiven Impact auf orthopädische, rheumatologische und psychische Gesundheitsaspekte.

Die Professorin ist sich sicher, dass jede Form von Bewegung guttut, solange man sie an den eigenen Gesundheitszustand anpasst. Sie empfiehlt Tanzen, Krafttraining mit Gummibändern oder leichten Gewichten sowie Yoga oder auch Gartenarbeit.