Fahrverbote geplant
Notverordnung: Werden in diesem Nachbarland bald E-Autos verboten?
1.12.2022, 12:27 Uhr
Wie auch andere Länder in Europa, bereitet sich die Schweiz auf Stromknappheit vor. Bevor es zur ultima ratio, den Stromabschaltungen kommt, soll ein vierstufiger Plan die Stromnetze entlasten. Innerhalb der "Verordnung über die Beschränkung und Verbote der Verwendung von elektrischer Energie" sind auch einige Beschränkungen und Verbote für Autofahrer vermerkt.
Schweiz importiert viel Strom
"Im Winter importiert das Land große Mengen an Strom. 2021 waren es 5,7 Milliarden Kilowattstunden, die vor allem aus Frankreich und Deutschland kamen.", schreibt das Online-Magazin für Informationstechnik und Wissenschaft, Golem.de. Ist diese Menge signifikant geringer oder bleibt ganz aus, drohen unserem Nachbarland empfindliche Engpässe. Und das kann durchaus passieren, denn im Energieüberfluss droht alleine Deutschland aktuell wohl kaum zu versinken.
110.000 E-Autos betroffen
Die vier Eskalationsstufen sehen, je nach Stufe gestaffelt, verschiedene, einschränkende Maßnahmen vor. So ist die Beleuchtung von Parkplätzen und Parkhäusern außerhalb der Öffnungszeiten, mit Ausnahme von Notbeleuchtungen verboten, wie auto-motor-und-sport berichtet. Ist das noch nicht genug, dürfen Lager und Umschlagplätze nur noch mit 18 Grad Celsius beheizt werden. Die dritte Stufe sieht vor, dass die rund 110.000 in der Schweiz registrierten E-Autos ausschließlich für zwingende Fahrten, sprich zur Berufsausübung, für Einkäufe, Arztbesuche, Wahrnehmung von religiösen Veranstaltungen und Gerichtsterminen genutzt werden dürfen. Fahrer von Hybrid-Modellen dürfen die Akkus nicht mehr laden. Zudem soll das Tempolimit auf Schweizer Autobahnen von 120 km/h auf 100 km/h gesenkt werden.
E-Autos nur 0,4 Prozent des Gesamtbedarfs
Wie der Focus berichtet, hat die Schweizer Auto-Importeursvereinigung angekündigt, gegen das Elektro-Fahrverbot anzukämpfen. Der Strombedarf der E-Autos in der Schweiz habe 2021 gerade einmal 0,4 Prozent am Gesamtbedarf betragen, so der Auto Schweiz-Geschäftsführer Andreas Burgener gegenüber Blick.
Netzabschaltungen als letztes Mittel
Sollten alle vier Stufen nicht ausreichen, würden abwechselnde Netzabschaltungen in verschiedenen Regionen notwendig. Lediglich lebenswichtige Dienstleistungen wie die Energie- und Wasserversorgung, Blaulichtorganisationen oder die medizinische Grundversorgung können von Netzabschaltungen ausgenommen werden, wenn es technisch machbar ist.
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