Akute Wohnungsnot

Nur noch Einzimmer-Wohnungen für Singles? Radikaler Vorschlag aus Berlin

Saskia Muhs

E-Mail zur Autorenseite

16.9.2023, 11:38 Uhr
Laut dem Haufe Verlag ist die Wohnungsnot in Berlin deutschlandweit am größten, auf Platz zwei liege München (Symbolbild).

© Paul Zinken/dpa Laut dem Haufe Verlag ist die Wohnungsnot in Berlin deutschlandweit am größten, auf Platz zwei liege München (Symbolbild).

Der Berliner Senat möchte laut Angaben des Umweltschutznetzwerks BUND bis 2030 200.000 neue Wohnungen bauen. Doch der Umbau läuft, wie in vielen anderen Städten aufgrund gestiegener Baukosten und Facharbeitermangels schleppend, berichtet der RBB bereits im Mai 2022. Ob die gesteckten Neubauziele der Landeshauptstadt eingehalten werden können, bleibt also fraglich. Der Berliner Senat (CDU und SPD) hat jetzt einen Vorschlag ins Spiel gebracht, der kurzfristig mehr Wohnraum schaffen könnte, bei einigen aber trotzdem gar nicht gut ankommt.

Pro Person und Haushalts sei demnach maximal ein Zimmer vorgesehen. Kurzum: Singles, die bei einer der insgesamt sechs Berliner Wohnungsbaugesellschaften sowie der "Berlinovo Immobilien Gesellschaft" eine Wohnung mieten, hätten dann nur noch Anspruch auf eine Einzimmerwohnung, Zweipersonen-Haushalte auf Zwei-Zimmer-Apartments. Der entsprechende Entwurf liegt dem "Tagesspiegel" vor, welcher zuerst über den Vorschlag berichtete.

Vorschlag sei "Diskussionsvorlage"

Wie die "Bild" berichtete, sei der Entwurf allerdings bereits wieder vom Tisch und nur "eine Diskussionsvorlage" gewesen, so eine Sprecherin der Bauverwaltung am Freitag. Denn: Der Senat halte dennoch an Plänen fest, künftigen Mietern eine Maximalgröße ihrer Wohnung vorzuschreiben, um "ein angemessenes Verhältnis zwischen Familien- und Wohnungsgröße" in Berlin zu erreichen.