Kraftausdrücke

Nürnberg in den Top 10: Hier wird in Deutschland am häufigsten geflucht

Stefan Besner

Online-Redaktion

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31.5.2023, 07:32 Uhr
Die Online-Sprachlernplattform Preply hat die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen veröffentlicht.

© IMAGO Die Online-Sprachlernplattform Preply hat die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen veröffentlicht.

Scheiße! Ein Ausdruck, der bei weitem nicht nur Bierkutschern über die Lippen kommt - und sei es nur, wenn man sich mal wieder die Zehe an diesem elenden, "scheiß" Bettpfosten angestoßen hat. Fluchen kann lustig und heilsam sein, aber auch enervierend und deplatziert. Das hängt ganz von Situation und Häufigkeit ab. In einigen Gegenden haben die Menschen allerdings mehr Schwierigkeiten - oder weniger Anlass, ihr loses Mundwerk im Zaum zu halten. Eine Studie hat die Top 10 deutscher Städte mit den fluchwütigsten Einwohnern aufgelistet.

Die Fluch-Gewohnheiten der Deutschen

Die Online-Sprachlernplattform Preply veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen. Es wurden mehr als 1.500 Einwohner in 20 der bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands befragt, um herauszufinden, wo am meisten und am wenigsten geflucht wird. Zusätzlich wurden die Szenarien und Altersgruppen, die am meisten Schimpfwörter benutzen, aufgedeckt. Laut der Umfrage flucht die durchschnittliche Person in Deutschland 9,5 Mal pro Tag.

Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass Männer typischerweise häufiger Schimpfwörter verwenden als Frauen und dass junge Menschen mehr als doppelt so häufig fluchen wie ältere Generationen. Die Deutschen im Alter von 16 bis 24 Jahren frönen mehr als jede andere Altersgruppe dem lustvollen Gebrauch des geächteten Vokabulars. Dem gegenüber stehen die über 55-Jährigen. Sie kommen mit gerade einmal 5,81 Schimpfwörtern pro Tag aus.

Wo am häufigsten geflucht wird

Am meisten wird, wer hätte es gedacht, beim Autofahren geflucht. Ob Frau, ob Mann - hinter dem Steuer gönnt sich der Durchschnittsgermane am häufigsten linguistische Aussetzer. 33% gaben an, dass sie Gift und Galle am liebsten unterwegs speien. Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Straßenverkehr lustvoll unter die verbale Gürtellinie greifen, gar mehr als doppelt so hoch: 38 % geben zu, dass sie während der Fahrt am häufigsten fluchen.

Die Online-Sprachlernplattform Preply hat die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen veröffentlicht.

Die Online-Sprachlernplattform Preply hat die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu den Schimpfgewohnheiten der Deutschen veröffentlicht. © Preply

Mehr als ein Viertel (29 %) sagt, dass sie zu Hause mehr fluchen als anderswo, im Büro sind die Worte aus dem schwarzen Buch für immerhin 23 % der Befragten erste Wahl.

Die zehn "verfluchtesten" Städte Deutschlands

...and the winner is: Dresden. Hier gehören abseitige Tiraden scheinbar zum guten Ton; jedenfalls rein rechnerisch. Die Einwohner fluchen mit ca. 18 Mal pro Tag deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt mit 9,5 Flüchen. Rechnet man eine Schlafzeit von acht Stunden weg, ist das mehr als ein Fluch pro Stunde.

Nürnberg kann bei so viel Donner und Doria nicht mithalten und liegt in Punkto Sprachverderbtheit, genau wie München, mit lächerlichen acht Verbalinjurien sogar noch unter dem innerdeutschen Durchschnitt. Die beiden bayerischen Städte sichern sich damit einen schmuck- respektive flucharmen Rang 7.