Pilotprojekt

Ohne Abstand piept es: Armbänder an Schulen getestet

21.6.2021, 15:10 Uhr

Mit Armbändern kann der Abstand zu Mitschülern überprüft werden. © Frank Rumpenhorst, dpa

Schülerinnen und Schüler sind momentan wieder in den Schulen - die Inzidenzen erlauben das. Dennoch ist die Einhaltung der Abstandsregelungen immer wieder ein Problem. Bei einem Modellversuch an einer Gesamtschule in Bad Lippspringe bekam jeder der Jugendlichen einer zwölften Klasse ein Armband mit einem Sensor. Sobald sich die Schülerinnen und Schüler zu nahe kommen, leuchtet es erst auf und piept dann laut.

Bislang werden solche Armbänder bereits im Profisport in den USA eingesetzt, in Deutschland ist es der erste Einsatz des Tools. Das System läuft anonymisiert, wie der Oberstufenleiter Markus Apel der Neuen Westfälischen sagte. Die Jugendlichen mussten sich in den zwei Testwochen vor Schulbeginn an einem Laptop mit ihrer ID-Karte einloggen und anschließend einen Sensor, auch Safetag genannt, aussuchen und in das Armband einsetzen.


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Zum einen überwacht das Armband den Abstand zwischen den Schülerinnen und Schülern. Außerdem können aber auch Kontakte nachverfolgt werden. "Die Daten sind absolut gesichert", so Apel. Nur er wusste welcher Safetag, welchem Armband zugeordnet war. Somit könnte ein positiv getesteter Schüler auf Kontaktpersonen überprüft werden.

Von Lehrenden, Schülern und Schülerinnen gab es sowohl Lob als auch Kritik. So sollte es bessere Raumkonzepte geben, damit es keine Staus beim Ein- und Ausloggen gäbe. Wenn eine ganze Schule mit den Armbändern ausgestattet werden würde, käme es zu logistischen Problemen. Auch in den Räumen gibt es oft nicht die Möglichkeit 1,5 Meter Abstand zu halten.

Positiv sei, dass die Schülerinnen und Schüler mehr für das Thema sensibilisiert würden und es stärker verinnerlichten, so die Schulleiterin.