Verstoß gegen Corona-Regeln

Ohne Maske an leerer Bushaltestelle: Azubi wehrt sich gegen 130-Euro-Bußgeld

23.10.2021, 20:59 Uhr
Wie an dieser Bushaltestelle sei niemand am Märzabend unterwegs gewesen. (Symbolbild)

© Herbert Dröse, NN Wie an dieser Bushaltestelle sei niemand am Märzabend unterwegs gewesen. (Symbolbild)

Timo Schulz trug keine Maske an einer leeren Bushaltestelle und muss jetzt ein Bußgeld zahlen - obwohl die Haltestelle an diesem Abend gar nicht mehr angefahren würde. Zuerst berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) über den Vorfall. Aber: Der Dachdecker-Azubi macht keine Anstalten die Summe zu begleichen, wie er dem Blatt sagte.

An einem Märzabend saß der 18-Jährige allein an einer Bushaltestelle in Gehrden in Niedersachsen. Weil er keine Mund-Nase-Bedeckung trug, wiesen zwei Polizisten in Zivil den Auszubildenden auf die bestehende Maskenpflicht hin. "Ich habe mich entschuldigt und gesagt, dass ich die Maske sofort aufsetze", sagt er der HAZ. Dennoch bestanden die Beamten auf ein Bußgeld. Die 128,50 Euro möchte Schulz nicht zahlen. Er findet, das die Behörden die Umstände hätten berücksichtigen sollen.

Zehn Tage zuvor wurde gegen Timo Schulz bereits ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln verhangen. Er war zu dritt mit einem Pärchen unterwegs. "Wir waren sicher, dass wir uns korrekt verhalten, weil mein Freund und seine Freundin als Paar gelten", äußert sich der 18-Jährige gegenüber der HAZ zu dem Vorfall. Auch in diesem Fall legte er Widerspruch ein. Sein Rechtsanwalt Gerd Mensching sieht die Verordnungslage als uneindeutig an. Bisher hat die Behörde auf den Widerspruch noch nicht reagiert.

Der Fall an der Bushaltestelle geht nun vor Gericht.


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