Kuriose Idee
Orkan "Rindfleisch" und Tief "Käse"? Tierschützer fordern neue Namen für Wetterereignisse
26.09.2023, 11:07 Uhr
Stürme und Orkane sollen nach klimaschädlichen Produkten tierischen Ursprungs benannt werden: Das fordert die Gründerin von PETA, Ingrid Newkirk, in einem Brief an die Weltorganisation für Meteorologie, die für die Namensgebung verantwortlich ist. Anlass für das Schreiben war die sich zunehmend verschärfende Klimakatastrophe und das häufigere Auftreten von extremen Wetterereignissen wie Stürmen und Orkanen, heißt es in der dazugehörigen Pressemitteilung der Tierschutzorganisation.
Der Vorschlag soll Aufmerksamkeit für den Zusammenhang zwischen der Klimakatastrophe und dem Konsum tierischer Produkte schaffen. "Der Konsum von Butter, Rindfleisch und Käse ist zu einem Großteil für Waldbrände, Überschwemmungen, Dürren und extreme Unwetter auf der ganzen Welt verantwortlich" so Newkirk.
Sie bezieht sich dabei auf eine Studie, die herausgefunden haben will, dass die fünf größten Fleisch- und Milchkonzerne der Welt zusammen für mehr Treibhausgase verantwortlich sind, als Ölkonzerne wie ExxonMobil, Shell oder BP. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das "Institute for Agriculture and Trade Policy" (IATP), eine Non-Profit-Organisation mit Büros in Minneapolis und Genf, zusammen mit der NGO "Grain" durchgeführt hat. PETA plädiert daher für eine nachhaltigere und vegane Landwirtschaft.
Woher kommen die Wetter-Namen?
Namen von Tiefdruck- und Hochdruckgebieten werden seit 1954 vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin vergeben und erscheinen auf den Wetterkarten dieser Institution, nicht auf den Karten des "Deutschen Wetterdiensts" (DWD). Der DWD richtet sich aber in seinen Wetterberichten nach dieser Namensvergabe.
Ursprünglich waren alle Tiefs grundsätzlich mit einem weiblichen Vornamen versehen, während die Hochs immer einen männlichen Vornamen hatten. 1997 wurde das geändert: Hochs und Tiefs bekommen seither im Wechsel männliche und weibliche Namen. Seit 2002 kann man die Patenschaft für einen Sturm übernehmen und einem Wetterereignis einen Namen geben. Bei der Wahl des Namens sind allerdings derzeit nur standesamtlich zugelassene Vornamen erlaubt und das Institut für Meteorologie behält sich das Recht vor, einen gewünschten Namen abzulehnen. PETA könnte bei seiner Forderung also auf verschlossene Türen stoßen.