"Pech beim Denken": So reagiert Twitter auf #allesdichtmachen

Nürnberg - Dutzende der bekanntesten Film- und Fernsehschauspieler, darunter viele "Tatort"-Stars, verabreden sich zu einer gemeinsamen Protestaktion gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Applaus bekommen sie hauptsächlich aus der Querdenker-Szene - die meisten Menschen im Netz sind dagegen entsetzt. Eine Auswahl der Reaktionen.

Rund 50 prominente Film- und Fernsehschauspieler sorgen mit einer großangelegten Internetaktion unter dem Motto #allesdichtmachen für Aufsehen. Künstler wie Ulrich Tukur, Heike Makatsch, Jan Josef Liefers und viele weitere verbreiteten am Donnerstag bei Instagram und auf der Videoplattform Youtube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements zur Coronapolitik der Bundesregierung. Andere prominente Schauspielkollegen reagierten entsetzt.

Das ist das einzige Video, das man sich ansehen sollte, wenn man Probleme mit Corona-Eindämmungsmaßnahmen hat:

Charité Intensiv: Station 43 – Sterbenhttps://t.co/EQaMNJzJuh #allenichtganzdicht 😢

— 🔴🔴🔴 Jan Böhmermann 🦠🤨 (@janboehm) April 22, 2021

Wenn Du Solidarität, Empathie, Fürsorge, gesellschaftlichen Zusammenhalt, den Einsatz von zigtausenden Mediziner*innen und dem Pflegepersonal verhöhnen willst, stellst Du ein "Projekt" #allesdichtmachen auf die Beine.

Nur bist Du dann vielleicht nicht ganz dicht?

— Derya Türk-Nachbaur (@derya_tn) April 22, 2021

Ich kann jedem, der der Meinung ist, die Medien wären "gleichgeschaltet" oder "die wahren Pandemietreiber" nur raten, sich die Charité Intensiv Reihe anzusehen oder mit Ärzten & Klinikpersonal zu reden. Wem das nicht die Augen öffnet, der hat sich aus der Realität verabschiedet.

— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) April 23, 2021

Die Videos unter #allesdichtmachen sind nicht mit Frust oder berechtigter Kritik zu erklären. Die Macherinnen und Macher können genausogut auf der nächsten Querdenkerdemo gemeinsam mit Rechten und Verschwörungsgläubigen zu Trommelklängen durch die Straßen tanzen. Zum Kotzen.

— Alexa Marie (@Hoaxmistress) April 22, 2021

Abends halb zehn in Deutschland.
Während #Ärzte und #Pfleger sich mit aller Macht gegen die 3. Welle stemmen, haben wohlsituierte #Schauspieler:innen nichts besseres zu tun als sich mit vermeintlicher Ironie den #Leerdenker​n anzudienen. 🤮#allesdichtmachen #AlleNichtGanzDicht pic.twitter.com/VkJ6NZRpdY

— 🔴🔴🔴 Gerhard Torges (@gtorges) April 22, 2021

#allesdichtmachen

Kategorischer Impfperativ:

„Lebe Dein Leben so, dass dir nicht Tichy, Maaßen, Reitschuster, Jebsen und die versammelte AfD-Clownstruppe zujubeln.“#allenichtganzdicht

— Blake (Morgellon-Züchter) (@BlakesWort) April 22, 2021

53 deutsche Stars lästern über die Angst vor Corona. Die AfD und andere Schwurbler jubeln. Dabei zeigt die ironisch gemeinte Aktion für @ImreGrimm nur eins: Ruhm und Erfolg schützen nicht vor Pech beim Denken. #allesdichtmachenhttps://t.co/saQNI9IJTS

— RND (@RND_de) April 23, 2021

Habe mir jetzt mal die Videos angeschaut... eigene Meinung... Twitter dreht ja oft zu schnell frei...

Puh.. also..

Selbst als Gastronom, der vor 14 Monaten tatsächlich #allesdichtmachen musste & tendenziell gerade andere Sorgen hat als die Akteure:

Ein herzliches "Fickt Euch!"

— EISEN (@EisenBremen) April 22, 2021

Ein einzelnes Intensivbett hat bei der Bewältigung der Pandemie mehr bewirkt als alle Deppen, die bei der erbärmlichen Aktion #allesdichtmachen mitmachen.

— Ann Wältin (@Ann_Waeltin) April 23, 2021

Der rechte Rand der jetzt tosend Beifall spendet hätte GEZ und Filmförderung schon längst abgeschafft, diese Schauspieler*innen, die da zynisch jammern und die Toten und Kranken verhöhnen, wären weder reich noch privilegiert. Was für ein jämmerliches Schauspiel.

— Stephan Mosel (@Moe) April 23, 2021

Bewegende Geste: Bürger klatschen für reiche privilegierte Schauspieler, die während der Corona-Pandemie am meisten leiden mussten #niewiederaufmachen pic.twitter.com/DCLbjbcLcw

— Der Gazetteur (@dergazetteur) April 22, 2021

#allesdichtmachen mit Liefers, Müller und Becker ist auch mehr so Querdenken für Leute, die zu feige sind, bei Querdenken mitzumachen...

— Sebastian Weiermann (@SWeiermann) April 22, 2021

Symbolbild © Jens Kalaene, dpa