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Porridge-Hype an deutschen Bahnhöfen: Warum "Haferkater" teils erfolgreicher ist als Mc Donald's

Johanna Michel

Online-Redaktion

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24.3.2023, 10:56 Uhr
Im Café Haferkater, das seinen Ursprung in Berlin hat und mittlerweile an vielen deutschen Bahnhöfen zu finden ist, wird vor allem Porridge verkauft. (Symbolbild)

© Andrea Warnecke/dpa-tmn Im Café Haferkater, das seinen Ursprung in Berlin hat und mittlerweile an vielen deutschen Bahnhöfen zu finden ist, wird vor allem Porridge verkauft. (Symbolbild)

Laut einem alten Sprichwort gilt das Frühstück als die wichtigste Mahlzeit des Tages: "Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler", heißt es. Das dachten sich auch drei Gründer in Berlin. Sie gründeten das Haferkater, zunächst in einer verlassenen Dönerbude.

Später wurde das Haferkater dann zu einem kleinen Porridgecafé. Dahinter steckt ein Gericht, das nur auf drei Zutaten basiert: Hafer, Wasser und Salz. Um das Ganze noch etwas attraktiver zu gestalten, gehören natürlich auch noch diverse Toppings dazu. So wird das Porridge nicht nur zum Frühstück für die Massen, sondern bietet auch noch was fürs Auge - und das für Pendler, Reisende, Sportler und Genießer an mittlerweile 19 Standorten.

Konzept funktioniert an Bahnhöfen

Vor allem an Bahnhöfen funktioniert das Konzept des Ladens gut. Auf wenig Fläche und ohne viel Technik funktioniert dieses und sorgt "je Quadratmeter Fläche zum Teil für mehr Umsatz als in einer Filiale von McDonald’s", erklärte der Betreiber gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen". Demnach seien bis zu "1,5 Millionen Euro Umsatz drin, bei Investitionen von 200.000 bis 300.000 Euro für die Übernahme einer Haferkater-Filiale."

In den Stores finden die Gäste dabei immer eine Getreidequetsche. Wie die Kette auf der eigenen Website erklärt, wird der deutsche Hafer, der aus kontrolliertem Anbau kommt, dabei frisch geflockt, wodurch er auch noch gesünder und durch das Kochen so cremig wie Milchreis wird.

Keine Erdbeeren im Winter

Bei den Toppings gibt es dann freie Wahl. Selbstkreiertes Granola, Haferkater Beerenmischung oder auch Herzhaftes kann auf dem Porridge landen. Wichtig ist der Kette aber, dass auch bei den Toppings auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. So gibt es Erdbeeren beispielsweise nur im Sommer. Und auch die verwendeten Kaffeebohnen kommen direkt von Kleinbauern.

"Wir möchten ökonomisch nachhaltig wirtschaften und sozial nachhaltig handeln", positioniert sich das Unternehmen deutlich. Erfolg werde zwar auch am Gewinn definiert, aber auch am sozialen Umgang mit Mitarbeitern. Außerdem sei es den Gründern wichtig, täglich Essen, das nicht verkauft wurde, abzugeben. Um ökonomisch nachhaltig zu arbeiten, können Kundinnen und Kunden auch ihre eigens mitgebrachten Behälter befüllen lassen oder das Angebot des Mehrwegsystems von Vytal, das es in den Läden gibt, nutzen. Wer auf beides verzichtet, der erhält kompostierbare Verpackungen, "die 100% erdölfrei sind und CO2-neutral geliefert werden."