Mehrere Haushalte betroffen

Saugroboter knipst Foto von Frau auf Toilette - Screenshots landen auf Facebook

Johanna Michel

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

13.1.2023, 19:10 Uhr
Die Staubsaugroboter der Marke iRobot haben private Fotos aufgenommen, welche in Facebook-Gruppen geteilt wurden. (Symbolbild)

© Franziska Gabbert/dpa-tmn Die Staubsaugroboter der Marke iRobot haben private Fotos aufgenommen, welche in Facebook-Gruppen geteilt wurden. (Symbolbild)

Bereits vor über zwei Jahren kursierte im Netz das Foto einer jungen Frau, die mit heruntergelassener Hose auf der Toilette saß und aus einem eher ungewöhnlichen Winkel aufgenommen worden war. Genau wie das Foto der Frau kursierte auch das eines Jungen im Internet, der auf dem Boden lag - beide wusste davon nichts. Wie das Magazin t3n berichtet, sollen die Fotos in einem venezuelanischen Online-Forum ausgetauscht worden sein.

Diese wurden allerdings nicht von einem Kind aufgenommen, sondern von einem Saugroboter der Entwicklungsversion Roomba J7 von iRobot. "Aufnahmen wurden dann wiederum an Scale AI geschickt, ein Startup, das Audio-, Foto- und Videodaten analysiert, die zum Trainieren künstlicher Intelligenz verwendet werden", erklärt das US-Magazin MIT Technology Review. Trotz strengen Speicher- und Zugriffskontrollen wurden insgesamt 15 Screenshots in geschlossen Facebook-Gruppen geteilt, wie jetzt laut t3n bekannt wurde.

Kein regulärer Verkauf geplant

Neben der Frau auf der Toilette und dem auf dem Boden liegenden Jungen seien auch Aufnahmen aus Häusern auf der ganzen Welt dabei. Die Staubsauger-Modelle sollen laut einer Erklärung von MIT Technology Reviews jedoch nie für den regulären Verkauf gedacht gewesen, sondern nur zu Forschungszwecke an bezahlte Einzelpersonen und Mitarbeiter gegeben worden sein. Weiter sollen diese Personen Vereinbarungen unterschrieben und damit zugestimmt haben, dass Datenströme, Videos mit einbezogen, zu Schulungszwecken an das Unternehmen zurückgesandt werden.

Dass sie an die Öffentlichkeit gelangen war jedoch nie geplant. So erklärte ein Sprecher von iRobot, James Baussmann, MIT Technology Reviews in einer Mail, dass "alle Vorkehrungen getroffen [wurden], um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten sicher und in Übereinstimmung mit geltendem Recht verarbeitet werden". Dass sie dennoch öffentlich geteilt wurden, liege laut Baussmann einer Verletzung einer schriftlichen Geheimhaltung zwischen iRobot und einem Anbieter von Bildanmerkungsdiensten zugrunde. Anschließend wurde die Zusammenarbeit mit dem Bildanmerkungsdienst laut t3n beendet.