Experten schlagen Alarm

"Whiteout-Gefahr" und bis zu zehn Zentimeter Schnee: Sturmtief zieht über Bayern

Eva Orttenburger

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7.3.2023, 13:19 Uhr
Bei einem sogenannten "Whiteout" verschmilzt die Helligkeit, die bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht (durch Bewölkung, Nebel oder Schneefall) auftritt.

© Adrian Wyld, dpa Bei einem sogenannten "Whiteout" verschmilzt die Helligkeit, die bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht (durch Bewölkung, Nebel oder Schneefall) auftritt.

Nachdem die vergangene Woche mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen für erste Frühlingsgefühle in Franken gesorgt hat, zeigt sich die zweite Märzwoche von ihrer unangenehmen Seite.

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net kündigt ab Dienstag einen sogenannten "Whiteout" an. Darunter versteht der Wetterexperte einen Schneesturm mit ordentlich Niederschlägen und heftigen Winter-Gewittern "mit Blitz und Donner". Bei dem Wetter-Phänomen verschmelzen Boden und Horizont optisch miteinander. Durch den extremen Schneefall wird das Sichtfeld von Menschen stark eingeschränkt. "Da sieht man stellenweise die Hand vor den Augen nicht mehr", erklärt Jung. "Besonders Dienstag und Mittwoch kann es ordentlich zur Sache gehen", kündigt Jung an. Ab Dienstag sinken die Temperaturen in Deutschland rapide ab.

Neuschnee und starke Sturmböen in Bayern

In Bayern rechnet der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch mit bis zu 10 Zentimeter Neuschnee im östlichen Mittelgebirge und mit 5 Zentimeter im nördlichen Flachland. In einigen Teilen könne das Verkehrsbehinderungen bedeuten, sagte ein Sprecher des DWD am Dienstag. In Franken und der Oberpfalz erwartet der Wetterdienst Frost und Glätte.

Während tagsüber am Dienstag nur wenige Flocken fallen sollen, bringt eine Kaltfront in der Nacht auf Mittwoch den Schnee ins nördliche Bayern. In den Alpen rechnet der DWD mit "im Winter nahezu alltäglichen" 5 Zentimeter Neuschnee, teilte der Sprecher mit. Auch Sturmböen von 60 im Alpenvorland bis 90 Stundenkilometer oberhalb von 2000 Metern seien möglich. In ganz Ober- und Unterfranken warnt der DWD schon am Dienstag vor starken Sturmböen von bis zu 60 Stundekilometern.

Mehr als zehn Zentimeter Neuschnee in Franken möglich

Der fränkische Wetterochs meldet für Mittwoch und Donnerstag ein Tief über Franken, das mit seinem Kern langsam gen Osten zieht. Dabei gibt es ergiebige Niederschläge. "In der nördlichen Fränkischen Schweiz kann die Schneedecke dabei auf mehr als 10 Zentimeter anwachsen", so Wetter-Experte Stefan Ochs. "Das letzte Wort ist bei der ganzen Sache aber noch nicht gesprochen". Vor allem im südlichen Mittelfranken bestehe am Donnerstag auch die Gefahr von Sturmböen aus Südwest. Ab Freitag soll uns dann eine Warmfront mit starken Regenfällen überqueren. Bis Sonntagabend werden laut Wetterochs Gesamtniederschlagmengen von 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter erwartet.

Autofahrer sollen in diesen Tagen besonders vorsichtig unterwegs sein, denn auf den Straßen ist mit Schneematsch und Glätte zu rechnen.

Immerhin einen kleinen Lichtblick hat Meteorologe Jung für alle Sonnen- und Frühlingsanbeter. Bei Tagestemperaturen von 2 bis 6 Grad ist in weiten Teilen Deutschlands kein Dauerfrost im März mehr möglich. "Das ist kein März-Winter", stellt der Experte klar - es handle sich vielmehr um eine kalte und schneereiche kurze Phase.