Rassistische Anfeindungen
Schüler auf Klassenfahrt rassistisch beleidigt - gesamte Klasse muss mit Polizeischutz abreisen
08.05.2023, 15:35 Uhr
Sie wollten in Brandenburg in Ruhe für ihre Matheprüfung für den Mittleren Schulabschluss lernen - doch dann werden die Schülerinnen und Schüler der Lina-Morgenstern-Schule in Berlin derartig von Jugendlichen bedroht, dass sie das Übungscamp abbrechen und unter Polizeischutz zurück nach Berlin fahren müssen.
Die etwa 20 Jungen und Mädchen stehen noch immer unter Schock. Mit einer solchen Anfeindung auf einem Schulausflug am brandenburgischen Frauensee hatten sie nicht gerechnet. Ein Vater erzählt der "Berliner Zeitung", dass rechtsradikale Jugendliche am See gefeiert und die Schülergruppe rassistisch beleidigt haben sollen. Sie sollen die Berliner Schülerinnen und Schüler mit Sprüchen wie "Wir klatschen euch weg, ihr Kanaken", bedroht haben.
Eltern mussten mit Polizei mitten in der Nacht anrücken
In der Nacht sollen sie zudem versucht haben in die Jugendherberge einzudringen. Die Lehrkraft entschied dann kurzfristig, den Schulausflug abzubrechen, da die Situation für die Schülerinnen und Schüler zu gefährlich geworden sei. Mitten in der Nacht zum Sonntag mussten die Eltern zur Herberge kommen und ihre Kinder vorzeitig abholen. Begleitet wurden sie dabei von zwei Streifenwagen, wie auch der Polizeisprecher bestätigte.
Gegen die Jugendlichen wird jetzt wegen rassistischer Beleidigung und Bedrohung ermittelt. Von 28 Personen hat die Polizei die Identität festgestellt, ob alle auch tatverdächtig sind, sei aktuell noch unklar. Für die Schülerinnen und Schüler seien solche rassistischen Anfeindungen neu gewesen, sie würden das aus Berlin nicht kennen, sagt einer der Väter zur "Berliner Zeitung".
Da sie noch immer unter Schock stehen und das Wochenende eigentlich zum Lernen für den mittleren Schulabschluss angedacht war, wird jetzt überlegt die Matheprüfung am Mittwoch zu verschieben.