Gestank nach verwesendem Fisch

Statt Ärger mit den Nachbarn: Auf diese Pflanzen sollten Sie im Garten verzichten

5.8.2021, 09:32 Uhr

Durch Gestank, gesundheitliche Gefahren oder ausufernde Verbreitung bieten Pflanzen in vielerlei Hinsicht Potenzial, den Nachbarn zu verärgern. Entsprechend sollte man bestimmte Gewächse entweder gänzlich meiden oder zumindest mit einem Sicherheitsschutz versehen. Ein solcher kann beispielsweise eine Wurzelsperre sein, damit der Nachbar nicht mehr von den fremden Sträuchern betroffen ist, als ihm lieb ist.

Pflanzen mit schneller und "grenzenloser" Ausbreitung

Bestimmte Pflanzen nehmen keine Rücksicht auf Grundstücksgrenzen und Gartenzäune. Sie breiten sich schnell und weitreichend aus – und können damit zu Ärger und Schäden führen. Ganz vorne in dieser Kategorie steht der Bambus: Das Gehölz eignet sich auch ob seines raschen Wachstums ideal als Sichtschutz, allerdings bildet er schnell Ausläufer. Diese Rhizome verbreiten sich dann im Rasen und in Beeten. Die Wurzeln des Bambus verfügen gar über die Kraft, die nachbarliche (oder die eigene) Terrasse zu sprengen.

Topinambur kann indes andere Pflanzen verdrängen. Er ist, sobald dies einmal geschehen ist, aufgrund seiner Höhe von rund drei Metern einerseits kaum zu übersehen und andererseits nur sehr mühsam zu entfernen. Auch Sträucher von Brombeeren und Himbeeren sowie Efeu, Zyperngras, Minze und Zitronenmelisse sollten mit einer Wurzelsperre versehen werden.

Stinkende Pflanzen im Garten

Die beiden letzteren Pflanzen neigen zwar auch zum Wuchern, versprühen aber zumindest einen angenehmen Duft. Andere Gewächse bleiben zwar faktisch in ihrem Beet, ihre Existenz im Garten kann aber durch den Geruch bis auf das nachbarschaftliche Grundstück hinaus wahrnehmbar sein. Die Funktion des Odeurs ist meist entweder das Anlocken von Bestäubern oder der Schutz vor Fressfeinden.

So erinnert der Geruch des langgriffigen Rosenwaldmeisters, der die Hobbygärtner mit kugelförmigen rosa- bis violettfarbenen Blüten und einer langen Blütezeit erfreut, stark an nasses Fell – weshalb die Pflanze im Englischen den Beinamen "Wet Fox" (nasser Fuchs) trägt. Auch der römische Salbei bietet ursprünglichen einen großen Mehrwert im Garten, gilt er doch als bewährte Heilpflanze bei Entzündungen und Kopfschmerzen. Wäre da nicht die unliebsame Begleiterscheinung, dass sein Gestank manche Menschen an Schweiß erinnert. Andere empfinden den Geruch, der dem Anlocken von Holzbienen dient, als angenehm würzig.

Freilich darf in dieser Aufzählung der Stinkende Gänsefuß nicht fehlen: Das Odeur von verwesendem Fisch macht seinem Namen alle Ehre. Der Faulbaum riecht, wie es der Namen verspricht, nach Fäulnis. Einen ähnlichen Geruch schreibt man dem Drachenwurz zu. Die Stinkstrohblume riecht bei Berührung penetrant nach Ziegenbock.

Pflanzen mit Allergiker-Gefahr

Am schwerwiegendsten für Nachbarn können jedoch Pflanzen werden, die nicht nur stinken oder durch weitläufige Ausbreitungen höchste finanzielle Schäden verursachen, sondern die für Allergiker zu gesundheitlichen Problemen führen können. Die hierzulande wohl schlimmsten Gewächse für Allergiker sind die Traubenkräuter und Ambrosien. Aufgrund ihrer extrem hohen Pollenkonzentration können sie bei Heuschnupfen-Patienten gar Atemnot auslösen. Entsprechend unterliegen die Pflanzen in manchen europäischen Ländern, zum Beispiel in Italien, der Meldepflicht.

Die beliebte Thujahecke kann wegen ihrer ätherischen Öle in allen Pflanzenteilen durch einfachen Hautkontakt schwere Reaktionen, bei regelmäßigem Kontakt allergisches Asthma hervorrufen. Vielleicht auch deshalb sagte Erwin Koch, der Aphoristiker, von dem sich mehrere Zitate zum Thema Nachbarschaft und Garten finden lassen, einst: "Der größte Feind nachbarlicher Beziehungen ist die immergrüne Thujahecke."

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