Strafe für Airline: Strenge Make-Up- und Kleiderregeln sind diskriminierend

Barcelona - Weil eine spanische Fluggesellschaft ihre Mitarbeiterinnen hinsichtlich der Bekleidungsregeln diskriminiert hat, muss das Unternehmen jetzt eine fette Strafe zahlen.

Die spanische Fluggesellschaft Vueling muss tief in die Tasche greifen: 30.000 Euro Strafe brummte die katalanische Arbeitsaufsichtsbehörde der Airline auf. Das berichten "Focus Online" und die Flugzeitschrift "Aero Telegraph" und berufen sich dabei auf die spanische Zeitung "El Periodico".

Schuhe mit etwa fünf bis acht Zentimeter hohen Absätzen

Warum? Bei der Fluggesellschaft hat die katalanische Arbeitsaufsichtsbehörde festgestellt, dass die Outfit-Regeln das weibliche Kabinenpersonal diskriminiert. Im Fall Vueling bedeutet das konkret: Während männliche Mitarbeiter lediglich ein "sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild" haben sollen, müssen Frauen eine ganze Liste an Regeln einhalten, bevor sie ihren Job in den Flugklassen antreten.

Sie müssen Schuhe mit etwa fünf bis acht Zentimeter hohen Absätzen tragen. Zudem sind sie verpflichtet, Make-up im eigenen Hautton aufzutragen und schwarze Wimperntusche zu verwenden. Verboten sind Wimpernverlängerungen, die künstlich lang sind. Lidschatten ist nur dann erlaubt, wenn er hellgrau oder hellbraun ist. Und Lippenstift? Den dürfen Frauen nur auftragen, wenn er nicht zu knallig aussieht.

Männliche Kollegen haben zudem bei der Zusammenstellung ihrer Outfits deutlich mehr Freiheiten - für sie gibt es weder Schuh- noch Make-Up-Regeln. Viele Mitarbeiterinnen fühlten sich ungerecht behandelt. Deshalb hat die Kabinenpersonal-Gewerkschaft Stavla Beschwerde eingereicht - und bekam Recht. Vueling muss nun 30 000 Euro zahlen.

Die Fluggesellschaft hat Medienberichten zufolge bereits auf die Beschwerde regiert - und verkündete, dass man an einem neuen Styleguide und Leitbild arbeite, bei dem die Besatzung von nun an Mitspracherecht haben soll.