Sushi-Laden ersteigert Thunfisch für 2,7 Millionen Euro

05.01.2019, 10:34 Uhr
Auf einem Markt in Tokio wurde ein 278 Kilogramm schwerer Thunfisch für den Rekordpreis von 2,7 Millionen Euro versteigert.

© Koki Sengoku/Kyodo News/dpa Auf einem Markt in Tokio wurde ein 278 Kilogramm schwerer Thunfisch für den Rekordpreis von 2,7 Millionen Euro versteigert.

Der Preis entspricht rund 9700 Euro pro Kilogramm. Der Fisch war in Oma, einem der besten Thunfischfanggebiete des Landes, an der Nordspitze der Hauptinsel Honshu, gefangen worden. Nirgendwo wird so viel Blauflossenthun gegessen wie in Japan. Die Überfischung, die seit langem internationale Kritik hervorruft, hat dazu geführt, dass die Art in ihrem Bestand stark gefährdet ist.

Kiyoshi Kimura, Präsident der Restaurantkette, hatte bereits von 2012 bis 2017 - jeweils bei der ersten Auktion des Jahres - den teuersten Thunfisch gekauft. 2013 zahlte er den bis zuletzt gültigen Rekordpreis von umgerechnet rund 1,26 Millionen Euro für einen 222 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch.

Als PR-Aktion gedacht

Die hohen Preise bei der Neujahrsauktion liegen nicht so sehr an der Qualität des Fisches. Vielmehr ist das Ganze eine geschickte PR-Aktion zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres, über die die Medien denn auch jedes Jahr berichten.

Kimura sagte nach dem Kauf am Samstag: "Ich habe nicht mit so viel Geld gerechnet. Da es mir aber möglich ist, einen guten (Fisch) zu kaufen, möchte ich, dass ihn die Kunden probieren."

Die Auktion fand auf dem Toyosu-Markt statt, der im Oktober im Hafengebiet von Tokio eröffnet worden war. Der 1935 errichtete Tsukiji-Fischmarkt, der als Mekka der Fischliebhaber galt, war zuvor trotz heftiger Proteste geschlossen worden. Der Umzug auf die nahe gelegene künstliche Insel hatte sich um fast zwei Jahre verzögert, da Tokio mit Boden- und Luftverschmutzung bei Toyosu zu kämpfen hatte. Dort stand früher eine Gasproduktionsanlage.